Darüber, was alles in eine Reiseapotheke gehört, kann man natürlich diskutieren. Vor allem ist es wichtig, dass man stets seine persönlich benötigten Medikamente dabei hat. Aus diesem Grunde erhebt diese Liste weder einen Anspruch auf Vollständigkeit, noch hat sie in irgendeiner Weise einen medizinischen Hintergrund. Sie spiegelt lediglich die mögliche Grundausstattung einer Reiseapotheke wider und basiert auf meinen persönlichen Erfahrungen von verschiedenen Reisen. Wichtig und oft vergessen: Bei Medikamenten in der Reiseapotheke immer auch auf das Verfallsdatum achten!
Grundausstattung
- Pflaster
Klar, Pflaser gehören immer in die Reiseapotheke. Neben normalen Heftpflastern habe ich auch immer Blasenpflaster dabei. Blasen können sich schließlich nicht nur auf Wanderungen bilden, sondern auch bei ausgedehnten Erkundungstouren in Städten. - Wundbehandlung
Zumindest eine kleine Tube Zinksalbe habe ich für die Behandlung von kleineren Wunden immer dabei. - Schmerzmittel
Egal ob es sich um Kopfschmerzen, Zahnschmerzen oder anderweitig zugefügte Schmerzen handelt, sollte man Schmerzmittel wie Aspirin, Ibuprofen oder Paracetamol stets dabei haben. - Übelkeit/Erbrechen/Durchfall
Alle drei Varianten sind unangenehm, weswegen eine schnelle Abhilfe wichtig ist. Bei Durchfall helfen Kohletabletten, gegen Übelkeit und erbrechen beispielsweise Vomex. Da man bei Erbrechen und Durchfall eine Menge Flüssigkeit verliert, ist es natürlich wichtig, diese anschließend auch wieder zuzuführen. Im Idealfall angereichert mit Elektrolyten, wie beispielsweise mit Elotrans. - Erkältung/Husten/Schnupfen
Ich habe für diese Art von Erkrankung immer ein paar Päckchen Aspirin Complex dabei. Auch darüber kann man geteilter Meinung sein, aber wenn es für einen funktioniert, gibt es aus meiner Sicht nur wenig Gegenargumente. Auch ein Nasenspray kann in diesem Fall hilfreich sein. Zudem habe ich immer ein Fieberthermometer dabei. - Sonnenschutz
Je nachdem wo es hin geht, ist Sonnenschutz mit einem entsprechenden Lichtschutzfaktor natürlich wichtig. Hat man sich einen Sonnenbrand eingefangen, kann eine After-Sun-Lotion hilfreich sein. Selbstverständlich beginnt der Sonnenschutz aber auch schon bei der Kleidung, Stichwort Kopfbedeckung. - Insektenschutz
Auch hier ist natürlich der Reiseort entscheidend. Wenn man jedoch schnell gestochen wird, hilft das Auftragen von Insektenschutzmitteln mit dem Wirkstoff DEET, wie beispielsweise NoBite. Gerade in Mosikto- und Malariagebieten würde ich zudem zu insektenfester Kleidung raten. Ich schwöre dabei auf die NosiLife-Produkte von Craghoppers. Auch für die Behandlung von Stichen sollte man vorbereitet sein, beispielsweise mit Fenistil-Gel oder einem vergleichbaren Produkt. - Allergien und Reisekrankheit
Je nach Allergie sollte man natürlich vor allem an die persönlichen Medikamente denken. Ansonsten sollte sich zumindest ein Antihistaminika wie beispielsweise Cetirizin in der Reiseapotheke befinden. Auch gegen Reisekrankheit gibt es Medikamente. Ein empfindlicher Magen lässt sich eventuell auch schon mit Ingwer-Bonbons beruhigen. - Erste-Hilfe-Set
Ob man ein komplettes Erste-Hilfe-Set (z.B. Ortovox Rolldoc) dabei haben muss, hängt sicherlich stark von der Art der Reise ab. Nimmt man es mit, sollte es zumindest Verbandsmaterial, Klebeband, Pinzette und Schere, Einmalhandschuhe und eine medizinische Maske enthalten.
Spezielle Ausstattung
- Kinder
Kinder benötigen oftmals andere Medikamente als Erwachsene. Aus diesem Grunde sollte man bei Reisen mit Kindern auf eine entsprechend ausgestattete Reiseapotheke achten. - Exotische Reisen
Speziell bei Reisen in exotischere Länder sollte die Reiseapotheke länderspezifisch angepasst werden. So können beispielsweise Entkeimungstabletten für das Wasser sinnvoll sein. Reist man in ein Malariagebiet, gehört auf jeden Fall eine Malaria-Prophylaxe (Malarone) in die Reiseapotheke. - Impfungen
Je nach Reiseland kann es sinnvoll sein, den Impfpass mitzuführen. In Zeiten von COVID würde ich ihn sogar in jedem Fall mitführen. Manche Länder setzen bei der Einreise zudem beispielsweise eine Gelbfieberimpfung voraus, die man entsprechend nachweisen können muss. In jedem Fall sollte man sich vor Reisen in exotische Länder über empfohlene Schutzimpfungen informieren. Unter anderem bietet das Auswärtige Amt hier entsprechende Informationen an. Im Zweifel kann man sich aber auch an das Tropeninstitut wenden.
Weiterführende Informationen
Wie heißt es doch so schön? Für weitere Informationen in Sachen Reiseapotheke, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Das ist an dieser Stelle zwar mit einem kleinen Augenzwinkern geschrieben, stimmt allerdings durchaus. Wie bereits oben angerissen, lohnt gerade bei Reisen in exotische Regionen ein Besuch beim Tropeninstitut, welches darüber hinaus auch eigene Informationen in Sachen Reiseapotheke und auch eine durchaus hilfreiche App für iOS und Android anbietet.