Tipps gegen Blasen an den Füßen

Der Körperteil, der vor allem beim Wandern am meisten beansprucht und malträtiert wird, sind die Füße. Und nur wenige andere Dinge können einem den Spaß an einem solchen Vorhaben mehr verderben als Blasen an den Füßen. Man denkt an nichts anderes mehr als an den unangenehmen Schmerz, kann die Umgebung nicht mehr genießen und läuft auch einfach nicht mehr rund. Deswegen sollte man alles tun, um Blasen an den Füßen zu vermeiden.

Ich selber neige zu einer recht schnellen Blasenbildung an den Füßen (ich erspare euch an dieser Stelle einfach mal entsprechende Fotos), weswegen ich inzwischen jede erdenkliche Methode ausprobiert habe, dies zu vermeiden. Nachfolgend meine Erfahrungen hierzu…


Schuhe

Perfekt sitzende Schuhe sind das A und O, wenn man eine Wanderung wirklich genießen und sich nicht der Gefahr der Blasenbildung aussetzen möchte. Dies beginnt natürlich schon bei der Auswahl und dem Kauf der Schuhe. Jeder Fuß ist anders, weswegen man hier keinen allgemeingültigen Tipp für DEN perfekten Schuh abgeben kann. Hier hilft nur der Gang in ein Fachgeschäft, wie Globetrotter oder einen örtlichen Händler, sich dort ausführlich beraten zu lassen und verschiedene Schuhe auszuprobieren. Dies sollte im Idealfall am Nachmittag geschehen, da die Füße im Laufe des Tages etwas anschwillen.

Viele Outdoor-Fachgeschäfte bieten inzwischen wahre „Teststrecken“ zum Ausprobieren von Schuhen, die in der Regel verschiedene Neigungen und Untergründe besitzen. Dieses Angebot sollte man unbedingt nutzen. Zudem sollte man mit jedem Paar 10 bis 15 Minuten durch den Laden laufen und auch mal Treppen rauf und runter steigen. Nur wenn der Schuh wirklich perfekt sitzt, sollte man ihn auch kaufen. Ich persönlich habe an meinem Fuß sehr gute Erfahrungen mit den Schuhen von Hanwag gemacht und schwöre dabei auf die beiden Modelle Tatra II (für längere Treks) und Tatra Light (für „normale“ Wanderungen).

Die Schuhe sollten nicht zu eng geschnürt sein. Nach ca. 10 Minuten Gehzeit sollte man die Schnürsenkel zudem noch einmal nachziehen, da sich Fuß und Schuh dann gewissermaßen aufeinander eingespielt haben. Manche schwören darauf, die Schuhe und Socken in den Pausen auszuziehen, damit sie lüften und trocknen können. Im Zweifel kann man bei der Gelegenheit auch gleich die Socken wechseln, wenn sie zu nass geworden sind (Reibung und Feuchtigkeit erzeugt Blasen!). Ich persönlich mache dies aber nicht.


Die Füße vorbereiten

Neben den perfekten Schuhen lassen sich auch die Füße selbst so vorbereiten, dass sie weniger zur Blasanbildung neigen. Speziell vor einer geplanten mehrtägigen Wanderung sollte man dies daher durchaus tun. Grundsätzlich hilft es, so oft wie möglich Barfuß zu laufen. Dies stärkt nicht nur die Fußmuskulatur, sondern macht mit der Zeit auch die Haut unempfindlicher.

Um die Haut geschmeidiger zu machen, was ebenfalls der Blasenbildung vorbeugt, hat sich das regelmäßige Eincremen mit Hirschtalgcreme bewährt. In meinem Fall setze ich dabei auf die Hirschtalg-Fußcreme von Scholl (Amazon-Link). Mit dem Eincremen sollte man ein bis zwei Wochen vor der geplanten Wanderung beginnen und dies jeden Abend tun.

Zwar weniger zur Vorbeugung gegen Blasen aber dennoch wichtig ist das Schneiden der Fußnägel. Dies sollte man ca. zwei Tage vor Beginn der Wanderung tun, damit sich die Nagelhaut anschließend noch ein wenig erholen kann.


Hilfsmittel zur Blasenvermeidung

Es gibt inzwischen einen ganzen Wust an Hilfsmitteln, die die Bildung von Blasen an den Füßen verhindern sollen und gefühlt habe ich sie alle ausprobiert. Was nun folgt ist also mein „Best of“ oder anders ausgedrückt, die Konfiguration, die bei mir am besten hilft. Diese Hilfsmittel setzen natürlich auf die beiden zuvor beschriebenen Maßnahmen auf, die in jedem Fall auch bedacht werden sollten.

Blasenpflaster

Sie sind eigentlich das A und O bei der prophylaktischen Vermeidung oder der akuten Behandlung von (sich anbahnenden) Blasen. Kennt man die Stellen, an denen man zu Blasenbildung neigt, lohnt es sich, diese bereits im Vorfeld mit einem Blasenpflaster abzukleben. Sie bieten in der Regel nicht nur ein angenehmes Gelpolster, sondern verhindern auch die Reibung der Socke auf der Haut, was letzten Endes zur Bildung der Blase führt. Spürt man während des Gehens ein leichtes, sich anbahnendes Brennen, sollte diese Stelle zudem SOFORT und damit meine ich SOFORT mit einem Blasenpflaster abgeklebt werden. Jeder weitere Schritt ist in diesem Falle wirklich zu vermeiden.

Second Skin

Second Skin ist quasi so etwas wie meine Geheimwaffe gegen die Blasenbildung und ich gehe definitiv nicht mehr los, ohne es vorher auf die neuralgischen Stellen aufzutragen. Bei Second Sin handelt es sich um ein Anti-Blasen-Gel auf Silikonbasis, das einen widerstandsfähigen, unsichtbaren Schutzfilm auf der Haut bildet, der lange hält anhaltend, atmungsaktiv, wasser- und schweißresistent ist und dabei dennoch die Hautporen nicht verstopft. Es bietet somit eine ideale Alternative zum Blasenpflaster.

WrightSock (doppellagige Socken)

Bei den WrightSocks handelt es sich um doppellagige Socken gegen Blasenbildung. Sie erreichen dies durch eine zweilagige Konstruktion, bei der auf der Außenseite ein etwas robusterer Stoff, bei der Innensocke ein sehr feiner Stoff zum Einsatz kommt. Hierdurch soll die Außensocke auf der Innensocke reiben anstatt auf der Haut. Ich persönlich schwöre auf dieses Produkt. Es gibt die WrightSocks inzwischen in den verschiedensten Variationen und für die unterschiedlichsten Anwendungsfälle, so dass jeder das für sich passende Modell finden sollte. Gerade bei längeren Touren schwöre ich auf die Variante mit Merino-Wolle. Grundsätzlich gilt natürlich bei allen Socken, dass diese faltenfrei und eng sitzend im Schuh getragen werden sollten.

Tape

Der Vollständigkeit halber soll hier natürlich auch noch das gute, alte Tape Erwähnung finden, auch wenn ich selbst es kaum noch nutze. Der Grund ist in meinem Fall, dass ich oft die Erfahrung gemacht habe, dass sich das Tape durch die Reibung an den Rändern aufrollt und anschließend dann genau das Gegenteil von dem bezweckt, wofür es eigentlich gedacht war. Für den Notfall habe ich aber nach wie vor immer eine Rolle Leukoplast im Rucksack.


Fazit

Blasen an den Füßen machen jede Wanderung zu einer Tortur. Speziell wenn man mehrere Tage unterwegs ist, sind Blasen das letzte, was man gebrauchen kann. Für mich bewährt hat sich in den vergangenen Jahren die folgende Kombination:

  • Perfekt sitzender Wanderschuh
  • Füße auf die Wanderung vorbereiten
  • Empfindliche Stellen direkt vor dem Start mit Second Skin einreiben
  • WrightSocks tragen

Sollte dabei wider erwarten doch eine Blasenbildung eintreten, die betroffene Stelle SOFORT mit Blasenpflaster (oder Tape) abkleben.