Durch den Joshua Tree National Park in Kalifornien

Die Nationalparks der USA sind definitiv immer einen Besuch wert. Egal, ob es der Yosemite National Park, der Grand Canyon, der Bryce Canyon oder der Zion National Park ist – das was man dort an Naturschönheit geboten bekommt, sucht oft seinesgleichen. Ein Park, in den es mich bei meinen Kalifornien-Reisen lange Zeit nicht verschlagen hat, ist der Joshua Tree National Park im Osten von Los Angeles. Es wurde also Zeit, diesen blinden Fleck auszumerzen.

Im Grunde war es auch dieses Mal wieder eher Zufall, dass es mich in diese, mir bis dato unbekannte Gegend von Kalifornien verschlug. Ursprünglich war der Plan, im Angeles National Forest wandern zu gehen. Hier machten mir jedoch Waldbrände einen Strich durch die Rechnung, so dass ich mich nach einer Alternative umschauen musste. Diese führte mich zunächst zum Salton Sea, der sich südlich des Joshua Tree National Parks befindet und von dort dann schließlich in diesen für mich neuen Nationalpark.

Der Artikel zum Trip durch die Endzeit-Stimmung rund um den Salton Sea und die dortigen Kunst-Installationen kann über den folgenden Link abgerufen werden: Salton Sea in Kalifornien: Endzeit-Stimmung und Outdoor-Kunst

Da ich zuvor die Gegend um den Salton Sea erkundet habe, übernachtete ich zwischen den beiden Tagen im günstig gelegenen und wunderschönen Palm Springs, von wo aus es dann am Morgen mit dem Mietwagen noch eine knappe Stunde bis zum Nordeingang des Joahua Tree National Parks ist. Eine Hotelempfehlung in Palm Springs ist übrigens definitiv das liebevoll gestaltete und super nett geführte Yara Hotel. Eine weitere sehr gute Unterkunft, etwas näher am Parkeingang ist zudem das Sacred Sands in Joshua Tree. Alternativ kann man auch in Twentynine Palms (Booking.com Link) im Norden des Joshua Tree National Parks nächtigen.

Grundsätzlich ist der Park von verschiedenen Westküsten-Metropolen aus gut zu erreichen. Von San Diego, Los Angeles, Las Vegas oder Phoenix aus sind es jeweils ca. 3,5 Stunden bis zum Joshua Tree National Park. Hat man nur einen Tag zur Verfügung, würde ich aber definitiv schon am Tag vorher anreisen, in einem der oben genannten Hotels übernachten und dann recht früh am nächsten Morgen in den Park fahren. Erstens kann man auf diese Weise ein Stück weit der Wüstenhitze aus dem Weg gehen, die sich im Laufe des Tages einstellt und zweitens hat man so entspannt den ganzen Tag Zeit, um den Park zu genießen. Wer es auf die Spitze treiben möchte, kann übrigens auch im Joshua Tree National Park selbst übernachten. Hierzu stehen verschiedene Campingplätze zur Verfügung, für die man auf der offiziellen Park-Webseite reservieren kann.

Hat man dann am Morgen des Besuchs den Nordeingang des Nationalparks erreicht, bezahlt man hier zunächst die Parkgebühr in Höhe von 30,- USD pro Fahrzeug und für sieben Tage und befindet sich anschließend direkt auf dem Park Boulevard, in dessen unmittelbarer Umgebung sich so ziemlich alle anzusteuernden Sehenswürdigkeiten im Joshua Tree National Park befinden. Man fährt daher die meiste Zeit während des Besuchs auf dieser Straße. Da es im Park selbst jedoch so gut wie überhaupt keine Mobilfunkabdeckung gibt, rate ich dazu, sich im Vorfeld bereits die entsprechenden Kartenausschnitte in Google Maps oder Apple Karten herunterzuladen, damit man auch ohne Netz noch navigieren kann.

Eine Anleitung für den Download von Karten in Google Maps gibt es hier: Google

Eine Anleitung für den Download von Karten in Apple Karten gibt es hier: Apple

Schon nach wenigen Kilometern auf dem Park Boulevard wird man vermutlich mehrere Foto-Stopps eingelegt haben, um die Schönheit der Wüstenlandschaft und der darin verteilten Joshua Trees (zu Deutsch: Josua-Palmlilie) im Bild festzuhalten. Diese trifft man in der Tat vor allem hier, in der Mojave-Wüste und im Joshua Tree Nationalpark an. Zudem wachsen sie auch in Arizona und Utah in der Mojave-Wüste, der Sonora-Wüste und der Great-Basin-Wüste. In besonders großer Zahl findet man sie allerdings hier im Nationalpark.

Im Joshua Tree National Park gibt es jede Menge hervorragend gepflegte und unterschiedliche lange Wanderwege, die an den größten Attraktionen vorbeiführen. Ich habe für sämtliche der nachfolgend genannten Wege (und noch ein paar mehr) eine kleine Collection bei AllTrails angelegt. Die App (iOS App Store | Google Play Store) ist meine bevorzugte Wahl für sämtliche Touren, die ich in den USA unternehme und ich kann sie nur wärmstens empfehlen.

Auch hier gilt: Alle geplanten Touren sollten im Vorfeld des Besuchs heruntergeladen und offline gespeichert werden, damit man mit der App auch ohne Mobilfunkverbindung navigieren kann.

Von Norden kommend bieten sich als erste Stopps zunächst die Picknick-Area am Start des Quail Springs Historic Trail und anschließend vor allem beim Hidden Valley Trailhead an. Hier sollte man dann auch spätestens die Schuhe schnüren und dem alles andere als schwierigen Trail durch das Hidden Valley folgen. Dabei kommt man nicht nur erneut an jeder Menge Joshua Trees, sondern auch an beeindruckenden Felsformationen vorbei, an denen man teilweise sogar Kletterer beobachten kann. Der Rundweg ist ca. 1,6 Kilometer lang und größtenteils flach. Der ideale Einstieg also, um in die Schönheit des Joshua Tree Nationalparks einzutauchen.

Nach der kurzen Wanderung durch das Hidden Valley geht es auf dem Park Boulevard weiter in Richtung Süden. Man gelangt schließlich an eine Kreuzung, an der man entweder weiter dem Park Boulevard folgt oder aber in die Keys View Road abbiegt. Letztere führt einen an seinem Ende zum gleichnamigen Keys View, einem Aussichtspunkt, von dem aus man weite Teile des Joshua Tree National Parks überblicken kann. Ziemlich genau an der angesprochenen Kreuzung findet sich mit dem Cap Rock zudem ein weiterer markanter Punkt des Parks.

Von der Kreuzung der Keys View Road und des Park Boulevard geht es auf letzterem anschließend weiter in Richtung Osten. Möchte man eine weitere kleine Wanderung unternehmen oder sich ein wenig die Beine vertreten, biegt man nach wenigen Kilometern zum Ryan Mountain ab. Hier erwartet einen ein ca. 5 Kilometer (insgesamt, hin und zurück) langer Weg auf den gleichnamigen Berg, von dem aus man (wie auch schon von Keys View aus) einen tollen Blick über den Park hat. Mit ein bisschen Glück trifft man auf dem Weg auch auf eines der Bighorn Sheep, die im Joshua Tree National Park leben. Bedenken sollte man allerdings, dass es sich zwar um einen vergleichsweise kurzen Weg handelt, der jedoch auf der kurzen Strecke ca. 300 Höhenmeter beinhaltet.

Die gute Nachticht: Die restlichen Highlights liegen allesamt sehr nah am Park Boulevard, so dass man sie zumeist direkt mit dem Auto ansteuern kann. Und vier davon liegen als nächstes sogar in unmittelbarer Nähe zueinander. Die Rede ist von den Jumbo Rocks, dem Skull Rock, dem Face Rock und dem Split Rock. Wie man sich bereits denken kann, ist es an diesen Sehenswürdigkeiten beinahe schon naturgemäß recht voll, da man sie ohne großen Aufwand erreichen kann. Nichts desto trotz lohnt ein Stopp bei jeden von ihnen definitiv.

Für die ersten drei Felsformationen (Jumbo Rocks, Skull Rock und Face Rock) parkt man sein Auto am besten Am Straßenrand beim Skull Rock. Von dort aus kann führt der Weg zunächst zu den Jumbo Rocks, bei denen es sich, man kann es sich vom Namen her schon fast denken, um eine Ansammlung von mehreren riesigen Felsen handelt, auf denen man nach Herzenslust herumklettern kann.

Beim Skull Rock handelt es sich um eine der bekanntesten Felsformationen im Joshua Tree National Park. Auch hier ist der Name Programm, denn der gleichnamige Fels sieht in der Tat aus wie ein riesiger Totenkopf. Besonders beliebt sind hier Fotos in einer der dazugehörigen Aushöhlungen in dem Fels. Allerdings wird man vermutlich ein wenig Geduld haben müssen, möchte man keine fremden Menschen auf seinem Foto haben. Unmittelbar beim Skull Rock gibt es übrigens auch einen kurzen, ca. 2,5 Kilometer langen Rundwanderweg, den Skull Rock Loop, der auf seinem Weg auch beim Jumbo Rocks Campingplatz vorbeiführt.

Deutlich weniger überlaufen, da erstens ein wenig abseits gelegen und zweitens auch nicht so bekannt, ist der Face Rock, zu dem man gegenüber vom Skull Rock, einmal über die Straße und dann ein wenig querfeldein durch die Landschaft laufen kann. Auch ein offizieller, kurzer Rundwanderweg, der Discovery Trail führt hier vorbei. Ehrlich gesagt, ist dieser Fels mein heimlicher Favorit im Joshua Tree National Park. Zu ihm zu gelangen ist nicht wirklich schwierig und dennoch nehmen die wenigsten Besucher den Weg auf sich, so dass ich die gesamte Dreiviertelstunde, die ich dort verbrachte, komplett alleine war und dies auch gleich zu einem kleinen Picknick genutzt habe.

Das Geheimnis, das „Gesicht“ in dem Fels zu erkennen besteht darin, von der Straße aus kommend zunächst am Face Rock vorbeizugehen und sich dann umzudrehen. Übersehen kann man es dann eigentlich kaum. Übrigens glaube ich beim Zusteuern auf den Face Rock, links neben dem menschlichen Gesicht auch das Gesicht eines Affen erkannt zu haben. Das muss aber jeder selbst entscheiden.

Hat man die Felsformationen Jumbo Rocks, Skull Rock und Face Rock ausgiebig inspiziert und jede Menge Fotos geschossen, geht es mit dem Auto ein kleines Stück weiter auf dem Park Boulevard und anschließend links über eine Schotterstraße zum Split Rock. Wenig überraschend handelt es sich hier um einen Fels, der wie mit einem Skalpell gespalten ist. Neben dem Fels selbst gibt es hier auch eine Picknick-Area und sanitäre Anlagen, wodurch sich auch ein längerer Stopp anbietet. Zudem führt auch hier ein Rundwanderweg vorbei, der knapp 4 Kilometer lange Split Rock Loop.

Hat man sich am Picknickplatz am Split Rock ein wenig gestärkt, kann die Fahrt auf dem Park Boulevard weitergehen. Nächster Halt: Der Arch Rock Trail. Um dort hinzugelangen, biegt man vom Boulevard an der Kreuzung Pinto Wye nach Süden auf die Pinto Basin Road ab. Es gibt einen genügend großen Parkplatz, auf dem man sein Auto abstellt und sich auf den Weg macht. Dieser führt einen nicht nur zum namensgebenden Arch Rock, sondern auf Wunsch auch zum Heart Rock, der ein wenig abseits liegt aber dennoch einen Besuch wert ist.

Der Arch Rock ist, ganz dem Namen getreu, eine Formation, bei der sich durch jahrhundertelange Erosion ein Felsbogen gebildet hat. Der Wanderweg führt nicht direkt dorthin, so dass man abseits ein wenig die Augen offenhalten muss. Wirklich verfehlen kann man den Arch Rock aber eigentlich nicht. Wie eigentlich überall im Joshua Tree National Park sollte man auch hier noch ein wenig die nähere Umgebung erkunden, die ebenfalls mit jeder Menge spannenden Felsformationen abseits des eigentlichen Highlights aufwarten kann.

Hat man bis hier hin gelesen, dürfte man inzwischen mitbekommen haben, dass sämtliche markante Felsen im Joshua Tree National Park recht eindeutig nach ihrem Aussehen benannt wurden. Wenig überraschend trifft dies auch auf den Heart Rock zu, den man unweit vom Arch Rock finden kann. Inzwischen ist der Trail dorthin sogar markiert. Spannend ist dennoch immer wieder, dass sich die Menschenmassen deutlich lichten, sobald man ein wenig abseits der ausgetretenen Pfade unterwegs ist. Ähnlich wie auch schon beim Face Rock, war ich auch beim Heart Rock eine halbe Stunde lang komplett alleine.

Den Abschluss meiner Tagestour durch den Joshua Tree National Park bildete ein Besuch im Cholla Cactur Garden. Vom Parkplatz am Arch Rock Trailhead aus folgt man einfach weiter der Pinto Basin Road bis zum entsprechenden Hinweisschild. Neben dem markanten Joshua Tree beherbergt der Nationalpark auch jede Menge Kakteen, von denen man auf dem bisherigen Weg auch schon einige gesehen haben dürfte. Im Cholla Cactus Garden findet man auf vergleichsweise kleiner Fläche eine große Anzahl der namensgebenden Kakteen. Das Besondere an ihnen: Ihre Stacheln liegen so dicht beieinander, dass sie an ein weiches Fell erinnern. Der kuschelige Anblick ist allerdings trügerisch, denn die Stacheln haben Widerhaken und sorgen für ein unangenehmes Brennen auf der Haut. Unter anderem aus diesem Grunde sollte man auch nicht wahllos zwischen den Kakteen wandeln, sondern dem befestigten Weg folgen.

Hat man auch den Cholla Cactus Garden ausgiebig genossen, ist es je nach weiteren Reiseplänen, entweder an der Zeit, den Rückweg über die Pinto Basin Road und anschließend den Park Boulevard anzutreten oder aber weiterzuziehen, wo immer es als nächstes gehen soll.


Fazit

Ein Besuch im Joshua Tree National Park steht vielleicht nicht bei jedem Kalifornien-Urlauber ganz oben auf der To-Do-Liste. Wenn man jedoch die Zeit hat oder aber (so wie ich) auch mal eine andere Gegend des Golden State kennenlernen möchte, lohnt sich der Abtecher hier hin auf jeden Fall. Wie eingangs bereits erwähnt, ist der Joshua Tree National Park ein weiterer US-Nationalpark, dessen Schöhnheit man kaum in Worten, Bildern und Videos beschreiben kann. Man muss sie einfach mit den eigenen Augen gesehen haben.


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Weitere Informationen und Links

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