Die Chinesische Mauer

Sie gilt als eines der sieben neuen Weltwunder und ist das einzige von Menschenhand geschaffene Bauwerk, welches man (angeblich) mit dem bloßen Auge aus dem Weltall sehen kann. Ob dem nun so ist oder auch nicht, darüber streiten sich die Gelehrten. Aber eigentlich ist das auch vollkommen egal wenn man einmal die Gelegenheit hatte, sie aus nächster Nähe zu sehen und zu begehen.

Mir bot sich diese Gelegenheit dankenswerterweise während eines kurzen Aufenthalts in China, der mich zunächst nach Shanghai und anschließend weiter nach Peking führte. Von hier aus gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Tour zur Mauer zu unternehmen, sei es geführt oder ungeführt. Wo ich schon mal dort war, musste ich dies natürlich direkt mitnehmen und buchte bereits von Deutschland aus bei China Highlights eine englischsprachige Stadtführung durch Peking, die anschließend auch zur Chinesischen Mauer führen sollte. Dabei sollte man sich vorab durchaus einmal mit den verschiedenen Abschnitten der Mauer auseinandersetzen, die allesamt ihre eigenen Besonderheiten haben. Die meisten Besucher landen dabei an dem Abschnitt namens Mutianyu, wo sich diverse Touristenshops, eine Seilbahn und sogar eine Sommerrodelbahn befinden. Dementsprechend voll kann es hier werden und dementsprechend trubelig geht es hier zu. Dieser Abschnitt der Mauer war dann auch (wenig überraschend) im Rahmen meiner angesprochenen Stadtführung geplant.

Bevor diese auf dem Programm stand, hatte ich jedoch das Glück, dass man mir in meiner Unterkunft (Beijing 161 Lama Temple Courtyard Hotel) anbot, einen kompletten Tagestrip zur Mauer zu machen, der dann auch nicht nach Mutianyu führen sollte, sondern zum deutlich weniger überlaufenen Abschnitt zwischen Jinshanlin und Simatai. Nicht nur ist die Chinesische Mauer in diesem Abschnitt weniger touristisch, sie ist auch deutlich weniger restauriert und somit ursprünglicher und wilder als beispielsweise in Mutianyu. Und so wurde ich am nächsten Morgen von einem örtlichen Anbieter abgeholt und gemeinsam mit drei Mitstreitern (ein weiterer Deutscher und zwei US-Amerikaner) zur Mauer gebracht. Dort herrschten Mitte Dezember schlanke -11°C, dafür hatten wir einen strahlend blauen Himmel über uns. Zu unserer Überraschung wurden wir bei unserer Tour über die Mauer nicht begleitet. Es wurde lediglich ein Treffpunkt verabredet, wo man uns wieder einsammeln würde, den Weg dorthin konnten wir komplett in Eigenregie gestalten. Was ein Glück, dass unsere Vierer-Combo wirklich perfekt zusammenpasste.

Und so machten wir uns auf den Weg über eines der größten Bauwerke der Geschichte und konnten uns gar nicht sattsehen an der Umgebung und der Mauer. Unterwegs trafen wir während der gesamten Zeit nicht einmal auf eine Handvoll anderer Menschen – wir hatten die Mauer also quasi komplett für uns alleine. Dies ist natürlich einer der Vorteile, wenn man nicht an einem der hochfrequentierten Abschnitte der Mauer und dann auch noch in der Nebensaison unterwegs ist. Die warmen Klamotten waren dabei allerdings zugegebenermaßen Gold wert. Grundsätzlich ist die Mauer das gesamte Jahr über zu besuchen. Wenn man es sich aussuchen kann, bieten sich die Monate April und Mai bzw. September und Oktober an, da es in der Gegend (wie in meinem Fall) im Winter sehr kalt und im Sommer extrem heiß werden kann. Selbstverständlich sollte man bei einem längeren Besuch auch auf die übliche Ausstattung wie Verpflegung, Wasser, Sonnenschutz bzw. warme Kleidung und feste Schuhe achten.

Um einen Trip zur Chinesischen Mauer zu organisieren, stehen einem verschiedene Möglichkeiten offen. Zu empfehlen ist jedoch in jedem Fall, sich um eine organisierte Tour zu bemühen. Klar kann man auch auf eigene Faust zur Mauer fahren und diese erkunden, allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass in China eine große Sprachbarriere vorhanden ist und man auch mit Englisch in der Regel nicht weiterkommt. Insofern bieten sich etablierte Anbieter an, wie man sie auf GetYourGuide oder bei TripAdvisor findet. In meinem Fall war es wie gesagt zudem auch möglich, über mein Hotel eine Tour organisieren zu lassen. Der Vorteil bei einer Organisation im Vorfeld besteht häufig auch darin, dass man dabei bereits sämtliche Zahlungsmodalitäten abwickeln kann, zumal die Kartenzahlung vor allem in den nicht so touristischen Abschnitten der Mauer nicht immer möglich ist. Ach ja, Toiletten gibt es auf der Mauer selbst übrigens auch keine…

Wie eingangs bereits angedeutet, hatte ich während meiner Peking-Zeit aber auch noch einen zweiten Trip zur Mauer geplant, dieses Mal zum sehr touristischen Abschnitt Mutianyu. Während dieser Kurztrip natürlich nicht wirklich mit der ersten Tour mithalten konnte, war es schön, auch mal das Kontrastprogramm zu dem menschenleeren Abschnitt zwischen Jinshanlin und Simatai zu erleben. Und man muss auch betonen, dass mein Guide Jerry sich alle Mühe gab, den Tag so perfekt wie möglich zu gestalten. Da mein Besuch Mitte Dezember lag, war es auch in Mutianyu nicht wirklich voll und ich hatte auch dort genügend Zeit, meinen Besuch an der Mauer in Eigenregie zu absolvieren. Auch hier hat die Mauer eine Menge zu bieten, wenn man sich ein wenig vom Touristenzentrum entfernt. Und ja, ich bin mit Jerry auch sowohl den Sessellift, als auch die Rodelbahn gefahren…

Fazit: Wenn man die Möglichkeit hat, die Chinesische Mauer zu besuchen (und zwar grundsätzlich erstmal egal in welchem Abschnitt), dann sollte man sie ergreifen. Zu beschreiben ist das schwierig aber sie ist eben eines der ganz großen Mythen der Weltgeschichte und den einen oder anderen Kilometer auf diesem geschichtsträchitgen und berühmten Bauwerk zu gehen ist einfach ein unglaubliches Erlebnis.


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