MLB International Series: Baseball in London

Wer den Blog hier ein wenig verfolgt, wird an der einen oder anderen Stelle schon mal darüber gestolpert sein, dass ich ein großer Fan des US-Sport bin. Wann immer ich in den USA bin, versuche ich zumindest einmal zu einem Football-, Basketball- oder Baseball-Spiel zu gehen. Speziell beim Baseball ist es bei mir allerdings häufig so, dass mir dies nicht möglich ist, da ich meist außerhalb der Saison in den USA bin. Da ich es aber seit einem Ostküsten-Trip anno 2004 mit den Boston Red Sox halte und immerhin auch schon eine Stadion-Tour durch den Fanway Park machen durfte, war es für mich selbstverständlich, mich auf Tickets für das erste reguläre Saisonspiel der Major League Baseball (MLB) in Europa, genauer gesagt in London zu bewerben. Und was soll ich sagen? Ich hatte Glück!


Der Artikel zum Städtetrip London mit vielen weiteren Tipps für die britische Hauptstadt kann über den folgenden Link abgerufen werden: London – Very British


Die Rivalität zwischen den Red Sox und den Yankees ist schon beinahe legendär und ist nicht zuletzt auch stark mit dem Wechsel von Babe Ruth von Boston nach New York verknüpft. Zufällig befand ich mich im Jahre 2004 gerade auf einem Trip entlang der Ostküste der USA, auf dem es mich auch nach Boston verschlug. Zu meiner Zeit dort lief gerade die American League Championship Series, also quasi das Halbfinale der Play-Offs der MLB zwischen den Red Sox und den Yankees. Die Yankees führten in der Serie bereits mit 3:0, als die Red Sox zu einem der größten Comebacks der US-Sportgeschichte ansetzten und die Serie noch mit 4:3 gewannen. In der anschließenden World Series wurden dann auch noch die St. Louis Cardinals mit 4:0 besiegt, womit die Red Sox ihre erste Meisterschaft seit dem angesprochenen Wechsel von Babe Ruth gewannen und somit nach 86 Jahren endlich den „Curse of the Bambino“ brachen. Seither bin ich Fan der Red Sox und war mehr als happy, als ich Tickets für das Spiel gegen die Yankees im London Stadium von West Ham United ergattern konnte.

London war zur Zeit der Spiele voll und ganz auf das erste Gastspiel der MLB in Europa eingestellt und bot auch einiges an Rahmenprogramm. So wurde nicht nur die Stadt mit den Farben und Logos der beiden Teams geschmückt, es wurde auch eine Fan Experience eingerichtet, auf der man sich selbst am Schlag probieren, Merchandise kaufen und sich mit Gleichgesinnten treffen konnte. Neben dem Spiel, welches ich besuchte, stieg am Folgetag noch ein weiteres Aufeinandertreffen der beiden Teams und London bot dem Spektakel den passenden Rahmen. Sogar Prinz Harry ließ es sich nicht nehmen, die beiden Teams im Stadion willkommen zu heißen.

Zugegebenermaßen waren die Red Sox des Jahres 2019 nicht unbedingt auf Augenhöhe mit den Yankees. Und das, obwohl sie im Jahr zuvor erneut die World Series gewinnen konnten. Entsprechend ging das Spiel in London dann auch mit 17:13 verloren. Allein am Endstand kann man allerdings erkennen, dass es sich um ein äußerst kurzweiliges Spiel handelte. Bereits im ersten Inning gelangen den Yankees dabei satte 6 Runs und ich sah die Felle meiner Red Sox schon früh dahinschwimmen. Doch nachdem dann auch die Sox am Schlag waren, ging es direkt munter weiter und das erste Inning endete mit 6:6. Am Ende holten die Yankees dann aber wie gesagt doch den Sieg.

Das Ergebnis war am Ende allerdings nur zweitrangig. Wenn man US-Sport mag und dann auch noch das eigene Team erstmals in Europa spielt, ist das Erlebnis kaum bezahlbar. Wer selbst einmal die Gelegenheit hat, sich ein MLB-Spiel oder auch eines der NFL oder NBA in Europa anzuschauen, sollte diese auf jeden Fall wahrnehmen. Das größte Problem dabei ist zweifelsfrei, an Tickets zu gelangen. Meist übersteigt die Nachfrage deutlich das Angebot, weswegen man schlicht und ergreifend eine Menge Glück benötigt, um an Tickets zu kommen. Dringend abraten würde ich hingegen von Käufen auf eBay und Co., da hier oftmals Mondpreise verlangt werden und man am Ende nie genau weiß, ob man auch wirklich offizielle Tickets erhält.

Nach dem ersten Aufschlag in London veranstaltet die MLB inzwischen jährlich reguläre Saisonspiele in London. Aufgrund der COVID-Pandemie ging es nach den Matches zwischen den Red Sox und den Yankees allerdings erst im Jahr 2023 mit zwei Spielen zwischen den St. Louis Cardinals und den Chicago Cubs weiter. Auch in den kommenden Jahre wird die MLB weitere reguläre Saisonspiele im London Stadium abhalten und wer sich für Baseball oder einfach ein cooles Event interessiert, sollte auf jeden Fall versuchen, an Karten zu kommen.


Wie schon erwähnt, finden inzwischen auch in Deutschland reguläre Saisonspiele der großen US-Ligen statt. Einen entsprechenden Bericht gibt es beispielsweise hier: Das erste NFL Munich Game



Hinkommen

London ist bekannt für sein erstklassiges U-Bahn-Netz. Auch auch das London Stadium, die Spielstätte des Fußball-Clubs West Ham United ist hieran gut angebunden. Das Stadion befindet sich im Queen Elizabeth Olympic Park und die nächstgelegene Tube-Station ist Stratford (Central und Jubilee Lines). Auch die Elizabeth Line und Züge der Docklands Light Railway (DLR) kommen hier an. Von der Station sind es zu Fuß in etwa 15 Minuten bis zum Stadion.

Beschaffen sollte man sich direkt bei der Ankunft in London auf jeden Fall eine sogenannte Oystercard. Hierbei handelt es sich um einer wiederaufladbare Karte, von der jedes Mal wenn man beispielsweise ein Gate in der U-Bahn passiert, Geld abgebucht wird, bis das Guthaben aufgebraucht ist und man die Karte wieder aufladen muss. Sie gilt für alle Zonen. Die Karte gilt innerhalb Londons für die U-Bahn, die Overground-Züge, sämtliche Busse, die Docklands Light Railway und die Tram. Sie kann bereits vorab online beim Londoner Tourismusbüro bestellt werden und wird einem dann per Post zugestellt.

Der Vorteil wenn man die Karte schon vor der Abreise nach London in der Brieftasche hat ist, dass man sie direkt vor Ort benutzen kann, beispielsweise beim Transfer vom Flughafen in die Stadt, wenn man hierfür die U-Bahn nutzt. Von Heathrow und dem City Airport aus ist dies überhaupt kein Problem, bei den anderen Flughäfen Londons muss man sich anderweitig, sprich per Zug, Bus, Taxi oder Uber behelfen. Von Heathrow aus steht einem zudem noch der Heathrow Express zur Verfügung, der einen in gerade einmal einer Viertelstunde (die U-Bahn braucht ca. drei Mal so lange) in die Stadt zum Bahnhof Paddington bringt.


Unterkunft

Eines vorweg: Ja, London ist ein vergleichsweise teures Pflaster. Der Brexit hat da noch sein übriges zu getan. Dennoch bietet eine Weltstadt wie London selbstverständlich eine große Auswahl an verschiedensten Unterkünften, von Hotels über Hostels bis hin zu Privatunterkünften. Ich persönlich bin ja bekanntermaßen großer Freund von Hotels und habe in London auch schon verschiedene ausprobiert. Wichtig war mir dabei vor allem eine gewisse Nähe zum Zentrum und eine U-Bahn-Station in der Nähe zu haben, was allerdings ohnehin meist gegeben ist. In den nachfolgenden Hotels habe ich selbst bereits gewohnt und kann sie daher uneingeschränkt empfehlen:

Darüber hinaus gibt es in der Nähe des Zentrums von London natürlich noch diverse weitere Unterkünfte in den verschiedensten Preiskategorien. Hier hilft im Zweifel das Wühlen durch die unzähligen Angebote, beispielsweise auf Booking.com.


Hilfreiche Links und Hotels

Reiseführer & Co.

2 Replies to “MLB International Series: Baseball in London”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.