Auf den Mount Meru in Tansania

Das Abenteuer beginnt…

Der Mount Meru liegt im Arusha National Park, ganz in der Nähe der namensgebenden Stadt Arusha. Unterwegs lassen sich im Zweifel noch einzelne fehlende Ausrüstungsstücke, wie z.B. eine Thermoskanne organisieren. Auch kaufte unsere Begleitmannschaft auf dem Weg zum Nationalpark noch die Verpflegung ein. Nachdem man über eine abenteuerliche Piste kutschiert wurde, erreicht man nach einer Zeit das Ngongongare Gate und damit den Eingang zum Nationalpark. Hier kümmerte sich unser Guide Peter um die Formalitäten und kurz nach unserer Weiterfahrt konnten wir bereits die ersten der oben beschriebenen wilden Tiere erspähen. Irgendwie surreal…

Ausgangspunkt für die Besteigung des Mount Meru ist das Momella Gate, wo sich auch die Rangerstation befindet. Hier wird man noch einmal mit einem Lunchpaket versorgt und heuert den Ranger für die Gruppe an. Allein das Verspeisen des Lunchpakets war schon ein Abenteuer, denn die in der Gegend lebenden Affen haben natürlich längst spitz bekommen, dass man das Essen der Touristen ganz hervorragend klauen kann. Da ist also tatsächlich Obacht geboten, wie wir am eigenen Leib erfahren mussten. Da wir in unserer Gruppe nur zu viert waren, schlossen wir uns mit einer weiteren kleinen Gruppe zusammen und engagierten gemeinsam einen Ranger, was die Sache damit dann für alle günstiger machte.

Und so begann es also, unser Bergabenteuer in Tansania. Der Weg auf den Mount Meru führt zunächst etwas unspektakulär über einen Forstweg, der jedoch mit der Zeit immer schmaler wird. Auch die Bewaldung nimmt mit der Zeit zu und schon befindet man sich mitten im afrikanischen Regenwald. Hält man die Augen offen und achtet man auf die Hinweise der Guides und Ranger, kann man auch immer wieder Affen in den Bäumen entdecken. Je nachdem, auf welcher Route man den Berg hinauf geht, kommt man bereits jetzt am sogenannten „Fig Tree Arch“ vorbei. Dabei handelt es sich um einen Feigenbaum, durch den ein tunnelartiger Durchgang führt. Allerdings muss man wohl die Frage stellen, was zuerst da war – der Tunnel durch den Baum oder doch eher der durch ihn hindurch führende Weg…

Nach einiger Zeit des Aufstiegs erreichten wir schließlich eine Lichtung, auf der wir eine kleine Rast einlegten und von der aus man einen fantastischen Blick auf die umliegende Landschaft hat. Da unten liegt also Afrika… Etwas, was man sich bei einer solch exotischen Reise durchaus immer mal wieder in Erinnerung rufen sollte. Und auch in die andere Richtung lohnt der Blick. Hier kann man nämlich bereits das erste große Ziel erspähen: Den zackigen Gipfel des Mount Meru. Von der Lichtung aus ist es nun auch nicht mehr weit bis zur ersten Unterkunft auf dem Weg dorthin: Die Miriakamba Hut auf immerhin bereits 2.500 Metern über dem Meeresspiegel. Die hier aufgebauten Hütten sind natürlich sehr einfach gehalten aber die Betten hätten auch durchaus unbequemer sein können. Zumindest hat man ein festes Dach über dem Kopf und es gibt sogar fließendes Wasser und „richtige“ Toiletten. Dinge, die wir spätestens am Kili schmerzlich vermissen werden.

Miriakamba Hut

In der großen Gemeinschaftshütte wartete bereits eine Tradition auf uns, die uns auch in den kommenden Tagen begleiten würde: Es gibt erstmal einen großen Teller salziges Popcorn, um den ersten Hunger zu stillen, bis es das „richtige“ Abendessen geben würde. Dieses präsentierte sich letztlich als wahres Festmahl. Es ist schon extrem beeindruckend, was die Begleitmannschaft einem sowohl hier als auch später am Kili an Essen auf den Tisch zaubert! Nudeln, Gemüse, Suppe, Hühnchen, Rind, Obst, Reis… Es ist wirklich alles dabei, was das Herz begehrt! Allerdings ist auch diese Auswahl stark abhängig vom gebuchten Anbieter. Während wir uns an unserem stets mit einer rot-blau karierten Tischdecke versehenem Tisch über unser Drei-Gänge-Menü hermachten, gab es am Nachbartisch das Kontrastprogramm. Die dort sitzende Gruppe aus Belgien bekam nämlich lediglich einen Schwung Tütenessen auf den Tisch geworfen und jeder durfte sich eines aussuchen. Die neideischen Blicke waren uns gewiss.

Gut gesättigt ging es schließlich in unser Zimmer, wo sich zwei meiner eisernen Regeln für Bergtouren bestätigen sollten:

  1. Hab immer ein Stück Schnur dabei! Eine Wäscheleine hilft ungemein, die durchgeschwitzten Sachen zu trocknen.
  2. Kaufe Wanderkleidung aus Merino-Wolle. Erstens müffelt sie nicht und zweitens trocknet sie unfassbar schnell auf einer improvisierten Wäscheleine, was uns wieder zu Regel Nummer 1 zurück führt.

Bevor es schließlich ins Bett ging, machte ich noch ein paar Späße darüber, warum es denn wohl eigentlich „Regenwald“ heißen würde, schließlich hatten wir den ganzen Tag nichts als blauen Himmel und Sonnenschein gesehen. Wer konnte denn ahnen, dass mir diese Späße bereits am nächsten Tag auf die Füße fallen würden…?!

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