Hakuna Matata Kilimanjaro

Strecke

ca. 65 km
Machame Route

Dauer

7 Tage
Machame Route

Höhenmeter

ca. 4.800m
Machame Route

Schwierigkeit

★★★★★

Der Kilimanjaro – nicht erst seit Hemingways Buch „Schnee auf dem Kilimandscharo“ ist dieser Berg zu einem Sehnsuchtsort für viele Menschen geworden. Nicht nur ist er neben dem Mount Kenia und dem Ruwenzori-Gebirge der einzige Ort auf dem afrikanischen Kontinent, auf dem es ewiges Eis, also Gletscher gibt, er ist auch gleichzeitig mit 5.895 Metern über dem Meeresspiegel die höchste Erhebung des Kontinents, was ihn zu einem der „Seven Summits“ macht. Das Schöne daran: Die Besteigung des Kilimanjaro erfordert keinerlei technische Bergsteiger-Kenntnisse, so dass in theoretisch jeder, der einigermaßen fit und gut zu Fuß ist besteigen kann.

Aus einer Idee wird ein Plan

Wie genau man als Norddeutscher auf die Idee kommt, dieses Unterfangen anzugehen, ist schnell beschrieben: Ich find‘ ja Berge gut. Und so kam es, dass ich mich auf einer Tour durch den Puez-Geisler Nationalpark in den Dolomiten mit einem Freund unterhielt, der sich bereits erfolgreich an einer Besteigung des Kilis versucht hatte. Irgendwie war der Gedanke damit gepflanzt und ließ mich nicht mehr los, so dass ich irgendwann anfing, Informationen zu sammeln und mich nach einem Reiseanbieter umzusehen. Diesen fand ich schließlich im DAV Summit Club. Als nächstes stellte sich die Frage, auf welcher Route ich meine Besteigung versuchen wollte.

Die fünf Routen auf den Kilimanjaro

Insgesamt führen fünf Routen auf den Kili und eine weitere, nämlich die Mweka-Route ausschließlich runter. Alle dieser Routen weisen unterschiedliche Charakteristiken auf und bieten sich somit auch für verschiedene Wandertypen an. So ist die am häufigsten begangene Route die Marangu-Route. Dies liegt daran, dass sie am wenigsten Zeit in Anspruch nimmt und man unterwegs in Hütten übernachtet, während man dies bei allen anderen Routen im Zelt tut. In den Camps der Marangu-Route kann man bei den dort stationierten Rangern auch das braune Erfrischungsgetränk erwerben, was ihr den Beinamen „Coca-Cola-Route“ eingebracht hat.

Die am zweithäufigsten gewählte Route ist die Machame Route, auf der man durch fünf Klimazonen zum Gipfel des Kilimanjaro aufsteigt. Aufgrund der Schönheit der Landschaft, die man dabei durchwandert, wurde ihr der Beiname „Whiskey-Route“ gegeben. Wie eingangs erwähnt, übernachtet man hier in Zelten in verschiedenen Camps, die man beim Aufstieg ansteuert. Nach Abwägung verschiedener Faktoren, haben wir uns für unsere Tour letztlich für genau diese Route entschieden. Dabei waren vor allem zwei Dinge ausschlaggebend: Erstens wollten wir schon ein bisschen das Outdoor-Feeling haben und in Zelten übernachten. Und zweitens bietet die Machame Route mit sechs Übernachtungen und einer Gesamtdauer von sieben Tagen optimale Möglichkeiten, sich während des Aufstiegs zu Akklimatisieren – das A und O bei der Besteigung des Kilis!

Ähnliche Kriterien wie die Machame Route weisen auch die Lemosho-Route und die Umbwe-Route auf, die spätestens ab dem Barranco Camp identisch mit der Machame Route verlaufen. Eine Besonderheit stellt die Rongai-Route dar, da diese die einzige Route ist, die vom Norden, sprich von Kenia aus auf den Kilimanjaro führt.

Um es direkt vorweg zu nehmen: Wir haben es nicht bereut, über die Machame-Route aufzusteigen. Der Plan in Sachen Akklimatisierung ist perfekt aufgegangen und die Landschaft durch die verschiedenen durchwanderten Klimazonen einfach unfassbar abwechslungsreich und schön. Doch fangen wir am besten am Anfang an…

Das Abenteuer beginnt

Um nicht vor Ort alles selbst organisieren zu müssen, haben wir uns dazu entschieden, auch den Flug nach Tansania vom DAV Summit Club organisieren zu lassen. So war direkt auch der Transfer vom Flughafen zum Hotel geregelt. Mit Ethiopian Airlines ging es also mit einem Zwischenstopp in Addis Abeba von Frankfurt zum Kilimanjaro Airport in Arusha. Der kleine Flughafen markiert dann auch direkt den Beginn des Abenteuers. Sobald man aus dem Flugzeug aussteigt, spürt man quasi die Spannung und Vorfreude auf das in sich aufsteigen, was einem in den nächsten Tagen bevorsteht. Schon beim Anflug gab es direkt das erste Highlight. Zunächst gar nicht so richtig wahrgenommen, spitzte bereits der Kilimanjaro durch die Wolken und zeigte uns die Gletscher auf seinem Gipfel. Es kann sich also durchaus lohnen, bei der Sitzplatzreservierung einen Platz auf der linken Seite zu buchen, wenngleich dies natürlich auch immer vom Anflug auf Tansania abhängig ist.

Nach der Landung steht dann schon das nächste Abenteuer auf dem Programm: Die Visa-Abwicklung bei der Einreise. In unserem Fall hat es schlanke zwei Stunden gedauert – Afrika halt. Da geht man die Dinge ein wenig entspannter an. Und genau so sollte man sich für die kommenden Tage auch einstellen: Entspannt. Nachdem das Prozedere dann durchlaufen war, war die nächste spannende Frage, ob denn auch das Gepäck vollständig in Tansania angekommen ist. Wie in meinen Tipps für die erfolgreiche Besteigung des Kilimanjaro beschrieben, sollte man die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände (die gut eingelaufenen Wanderstiefel sind dabei das vielleicht Wichtigste) im Idealfall direkt am Körper tragen oder im Rucksack im Handgepäck mitführen. In unserem Fall waren jedoch sämtliche Gepäckstücke angekommen und warteten darauf, von uns eingesammelt zu werden.

Vor dem Flughafengebäude wurde dann alles auf dem Dach eines Kleinbusses (und wenn ich klein sage, dann meine ich auch klein!) verzurrt und los ging es in Richtung Moshi, wo sich unser Hotel, das Salinero Kilimanjaro Hotel befinden sollte. Auf der Fahrt bekamen wir dann unseren ersten Eindruck von Tansania und ein bisschen war es auch so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Hervorzuheben ist dabei vor allem die Freundlichkeit der Menschen. Das Salinero Kilimanjaro Hotel ist eine von einer Mauer umgebenen und durch ein schweres Tor gesicherte Anlage, die aus mehreren kleinen Häusern besteht, in denen sich die Gästeunterkünfte befinden. Wir haben uns hier sehr wohl und bestens aufgehoben gefühlt. Und auch das Frühstück und das Abendessen ließen keine Wünsche offen. Hier sollte nun für die kommenden Tage unsere Basis sein, von der aus wir zunächst den Mount Meru zur Akklimatisierung besteigen, anschließend auf den Kili wandern und schließlich noch zu einer Safari in den Ngorongoro Krater starten wollen. Die entsprechenden Berichte sind unter den Verlinkungen zu finden.

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