Der Meraner Höhenweg ist eine mehrtägige Hüttenwanderung in der Texelgruppe, der keine großen technischen Ansprüche stellt und sich dadurch umso mehr genießen lässt. Er gilt als einer der schönsten Höhenwege überhaupt. Je nachdem, wie man die einzelnen Etappen gestaltet, gibt es verschiedene Ein- und Ausstiegspunkte und so auch die Möglichkeit, die Dauer entsprechend anzupassen. Mit der Hochwilde (3.480 m) bietet sich zudem eine Gipfeloption auf einen stattlichen 3.000er, der sich ohne Gletscherausrüstung erklimmen lässt.
Grundsätzlich lässt sich der Meraner Höhenweg auch als komplette Rundtour gehen. Wir entschieden uns jedoch, den unteren, landschaftlich nicht ganz so reizvollen Teil des Rundwegs auszulassen, unsere Autos in Dorf Tirol zu lassen und uns per Taxi nach Katharinaberg zu begeben, wo wir dann in den Höhenweg einstiegen.
1. Etappe: Katharinaberg – Eishof
Von Katharinaberg geht es zunächst über grüne Almwiesen und durch bewaldete Abschnitte schon das eine oder andere Mal leicht bergauf und schließlich hinein in den Talkessel des Pfossentals, in dem idyllisch das erste Etappenziel, der Eishof auf 2.076 m Höhe liegt. Der Eishof allein ist beinahe schon die komplette Tour wert. Ein junges, unglaublich freundliches Team sorgt für gute Laune und leckere Bewirtung. Vor der Hütte kann man den Tag dann entspannt bei einem Kaltgetränk ausklingen lassen und mit etwas Glück einen tollen Sonnenuntergang genießen, der die Hohe Weiße in der Ferne orange leuchten lässt.
2. Etappe: Eishof – Stettiner Hütte
Es wird alpin. Vom Eishof aus stehen auf dieser Etappe knapp 1.000 Höhenmeter auf dem Programm. Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es zunächst weiter recht entspannt und flach durch das Pfossental. Mit der Zeit werden das Grün weniger und der Weg steiler und schlängelt sich schließlich in Serpentinen hinauf zum Eisjöchl, von wo aus man bereits den mächtigen Neubau der Stettiner Hütte erspähen kann. Diese wurde im Februar 2014 durch eine Lawine stark beschädigt. Man entschloss sich, die Hütte neu und vor allem lawinensicher aufzubauen, was man ihr auch absolut ansieht. Blickt man in die andere Richtung zurück, erkennt man in der Ferne noch den Eishof und darf ein bisschen stolz darauf sein, was man bereits geleistet hat. Die letzten Meter zur Hütte sind schnell zurückgelegt.
Ist man recht früh dran und passt das Wetter, bietet sich nach einer kurzen Rast und einer kleinen Stärkung der Aufstieg zur direkt hinter der Hütte gelegenen Hochwilde (3.480 m) an. Nicht oft hat man die Gelegenheit, einen stattlichen 3.000er ohne Gletscherausrüstung zu besteigen. Je nach Schneelage können jedoch Grödel hilfreich sein. In unserem Fall waren noch ein paar Altschneefelder zu meistern, die jedoch keine größere Schwierigkeit darstellten. Je weiter man sich dem Gipfel nähert, desto ausgesetzter wird das Gelände jedoch, weswegen Trittsicherheit gefragt ist. Die Aussicht vom Gipfel lohnt jedoch jegliche Mühe.
3. Etappe: Stettiner Hütte – Christlhof
Dies ist die längste Etappe der Tour und sie erfordert dementsprechend eine Menge Durchhaltevermögen. Von der Stettiner Hütte geht es zunächst in Serpentinen hinunter zur Lazinser Alm, wo man sich ein zweites Frühstück gönnen und somit für den Rest der Etappe stärken kann. Anschließend geht es weiter durch Inner- und Außerhütt bis nach St. Leonhard, den Hauptort des Passeiertals, wo man nach der langen Strecke im gemütlichen Christlhof einkehrt. Während wir auf dem Weg wenig amüsiert darüber waren, dass uns ein Regenschauer erwischte, bot sich uns anschließend mit einem doppelten Regenbogen ein faszinierendes Naturschauspiel.
4. Etappe : Christlhof – Gasthaus Brunner
Der Weg ist wieder deutlich grüner und von mehr Bäumen gesäumt als noch in der hochalpinen Gegend rund um die Stettiner Hütte. In einem stetigen Auf und Ab, immer durch bewaldete Gegenden, genießt man die wunderschönen Talblicke und kehrt schließlich im herzlichen Gasthaus Brunner ein. Von der Terrasse aus hat man einen wunderschönen Blick ins Tal, den man bei einer leckeren Stärkung genießen kann.
5. Etappe: Gasthaus Brunner – Dorf Tirol / Meran
Es geht dem Ziel entgegen. Bergauf geht es nun nicht mehr, sondern nur noch bergab nach Dorf Tirol bzw. Meran. Hier angekommen, kann man sich als Belohnung für die zurückliegenden Strapazen erstmal eine leckere Pizza gönnen und an eine wunderschöne Tour zurückdenken. Auch auf eine ausgiebige Dusche freut man sich dann doch sehr. Meran selbst ist definitiv einen Abstecher wert. Und sei es nur, um am Abend noch etwas Essen zu gehen.
Ausrüstung und Tipps
Hilfreiche Links und Hotels
Reiseführer & Co.
- Rother Wanderführer Meraner Höhenweg
- Rother Wanderführer Rund um Meran
- Kompass Wanderführer Meran und Umgebung
Tourenübersicht
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