Test: Garmin fēnix 7X Solar

Knapp 15 Jahre lang fröhne ich inzwischen meinem Hobby als Apple-Blogger, weswegen man meinen sollte, dass meine Wahl bei einer Smartwatch eindeutlig ausfallen sollte. Allerdings bin ich mit der Apple Watch nie wirklich warm geworden, so dass ich mich anderweitig umgeschaut habe. Irgendwann bin ich dann bei den fēnix-Modellen von Garmin hängen geblieben. Auf die fēnix 3 folgte eine fēnix 6 Pro und nun schließlich der Nachfolger, die fēnix 7X Solar.

Wer meint, dass eine Apple Watch bereits teuer ist, der wird bei der fēnix 7X Solar erstmal schlucken. Je nachdem, ob man sich für das „normale“ Modelle oder die Sapphire-Variante entscheidet, ist man aktuell bis zu € 800,- los. Da stellt sich natürlich schon die Frage, ob die Uhr den Preis wirklich wert ist. Die Antwort darauf ist maximal subjektiv und muss letzten Endes jeder selbst finden. Ich für meinen Teil habe entschieden: Ja, sie ist es!


Garmin fēnix 7X Solar

Während die Apple Watch aus meiner Sicht eher eine modische Verlängerung des iPhone in der Hosentasche ist, für die ich bei meiner Nutzung keinen wirklichen Anwendungsfall gefunden habe, handelt es sich bei der fēnix 7X Solar um eine „echte“ Sport- und Outdooruhr. Ein wesentlicher Faktor, der auch bei der Apple Watch immer wieder als Kritikpunkt genannt wird, ist natürlich die Akkulaufzeit. Und hier punktet die Garmin-Uhr dann auch direkt mal so richtig. Je nachdem, welche Sensoren und Funktionen man aktiviert, hält die fēnix 7X Solar mehrere Tage bis Wochen durch. Laut Garmin schafft sie es sogar dank des Solarringes bei eingeschalteter Energiesparfunktion im Smartwatch-Modus auf über ein Jahr Laufzeit ohne Aufladung. Okay, das ist letzten Endes natürlich nur ein theoretischer Wert, den man bei einer einigermaßen normalen Nutzung der Uhr gemäß ihres Einsatzzwecks natürlich nicht erreicht. Bei meinen Einstellungen inkl. Herzfrequenzmessung, permanenter Überwachung des Blutsauerstoffgehalts und ausgeschalteter Touch-Bedienung zeigt mir das Gerät nach einer kompletten Ladung 21 Tage Laufzeit an. Diese reduziert sich natürlich je nachdem, wie viele Workouts man mit der Uhr trackt und wie lange die Aufzeichnung dauert.

Angebot
Garmin fenix 7 Solar – robuste GPS-Multisport-Smartwatch mit 1,3“ Display, Ladelinse, Touch-/Tastenbedienung, TOPO-Karten, 60 Sport-Apps, Garmin Music, Garmin Pay. Bis zu 22 Tage Akkulaufzeit
  • FÜR JEDE HERAUSFORDERUNG: Die Smartwatch mit sportlichem, robusten Design, metallverstärkten Gehäuse, Power Glass mit Solar-Ladelinse für eine verlängerte Akkulaufzeit, 1,3″ Touchdisplay mit permanenter Anzeige, wasserdicht bis 10 ATM. 16 GB interner Speicher

Um das Zifferblatt herum befindet sich bei der Solar-Version der fēnix 7 ein Ring aus Solarzellen, mit deren Hilfe die Uhr in hellem Sonnenlicht die eine oder andere Stunde zusätzlicher Laufzeit erhält. Dieser zusätzliche Ring führt letzten Endes natürlich dazu, dass die Uhr relativ groß ist. Es gibt sie aber auch in Varianten ohne den Solarring, was sie gerade an schmalen Handgelenken dann nicht ganz so klobig wirken lässt.


Touchdisplay und weitere Gimmicks

Eine der von Garmin viel beworbenen Neuerungen bei der fēnix 7 Reihe ist die Bedienung der Uhr per Toucheingaben. Wie oben bereits kurz angerissen, habe ich diese Funktion jedoch direkt deaktiviert. Erstens spart man hierdurch eine ganze Menge Akku, zweitens hatte ich bei meinen Tests immer wieder ungewollte Eingaben über das Touchdisplay und drittens funktioniert für mich persönlich die Bedienung über die fünf großen Tasten am Gehäuse der Uhr ganz hervorragend. Ich kann jeden verstehen, der sich über die Möglichkeit der Touchbedienung freut, ich selbst habe mich am meisten darüber gefreut, dass ich sie komplett deaktivieren kann.

Ein weiteres kleines Gimick, welches Garmin der fēnix 7 Reihe spendiert hat, ist eine integrierte LED-Taschenlampe am oberen Rand des Gehäuses. Hier habe ich mich zunächst gefragt, was diese Spielerei denn wohl soll. Inzwischen habe ich die Funktion allerdings zugegebenermaßen liebgewonnen – und sei es für die wenigen Male, wo man eine dunkle Ecke ausleuchten muss und gerade keine andere Lichtquelle zur Hand hat. Die Taschenlampe lässt sich in vier Helligkeitsstufen mit weißem Licht konfigurieren und kann zudem auch rot leuchten. Letzteres ist insbesondere dann dankbar, wenn man nachts mal auf einer Hütte aus dem Bett muss, ohne dabei die anderen Zimmernachbarn zu sehr stören zu wollen. Man kann sie sogar so einstellen, dass sie während des Workouts (z.B. beim Joggen) blinkt, was in der Dunkelheit zu einer besseren Sichtbarkeit für andere Verkehrsteilnehmer führt. Die Taschenlampe kann mit einem doppelten Druck auf den oberen linken Knopf aktiviert und auf selbem Wege auch wieder ausgeschaltet werden.

Bevor man die Uhr aber überhaupt nutzen kann, will sie natürlich erst einmal eingerichtet werden. Dies kann man auf der Uhr selbst oder aber über ein verbundenes Smartphone und dort dann in der Garmin Connect App erledigen. Ein gut erklärter Setup-Prozess führt einen dabei durch die einzelnen Schritte. Wer glaubt, dass die Apple Watch bereits die Mutter aller Smartwatches darstellt, was den Funktionsumfang betrifft, wird nach der Einrichtung eines besseren belehrt. Die fēnix 7 ist ein wahres Wunderwerk der Technik und verfügt über jede Menge Sensoren, deren erfasste Daten gut und sinnvoll kombiniert werden und sich am besten in der Garmin Connect App auswerten lassen.

Neben dem inzwischen obligatorischen GPS-Modul verfügt die Garmin-Smartwatch auch über einen Pulsmesser, einen Sensor zur Überwachung der Blutsauerstoffsättigung (SpO2) oder auch einen barometrischen Höhenmesser. Zudem sind natürlich diverse Funktionen zum Tracken der verschiedensten Aktivitäten und Workouts mit an Bord. Hier irgendwelche Tipps oder Empfehlungen zu geben, ist schlicht nicht möglich. Die fēnix 7 lässt sich allerdings nach den eigenen Wünschen konfigurieren und die Knöpfe lassen sich sogar als sogenannte Hotkeys mit mehr oder weniger frei wählbaren Funktionen programmieren. Sogar der Druck auf zwei Knöpfe gleichzeitig kann mit einer Aktion belegt werden. Wenn man zum ersten Mal eine fēnix-Smartwatch besitzt, muss man sich erstmal in den Menüs zurechtfinden und ein wenig durchwühlen. Grundsätzlich würde ich die Bedienung aber als durchaus intuitiv bezeichnen.


Datenauswertung und Garmin Connect

Beeindruckend ist unter anderem auch die Datenauswertung von Garmin. Zumindest in meinem Fall passen die Hinweise und Daten wirklich sehr genau zum persönlichen Empfinden. Dies betrifft unter anderem die sogenannte Body Battery oder auch die Trainingsbereitschaft, die Garmin auf Basis des Sleep Scores, der Erhlungszeit, des HFV-Status, des Stressprotokolls und der Belastung ermittelt. Damit hier möglichst viele Informationen einfließen können, sollte man die Uhr natürlich möglichst häufig, also vor allem auch nachts am Handgelenk tragen. Dann nämlich registriert sie nicht nur den HFV-Status, sondern überwacht auch die Schlafdauer und Schlafqualität, auf deren Basis der erwähnte „Sleep Score“ ermittelt wird. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse gibt Garmin dann auch Tipps zu Erholung und Workoutgestaltung. Für Statistik-Nerds ein wahres Paradies!

In Augenschein nehmen kann man sämtliche erfassten Daten innerhalb von Garmin Connect. Das Portal gibt es sowohl in Form einer App als auch in Form einer Webseite. Beide Varianten präsentieren sich sehr aufgeräumt und intuitiv zu bedienen. Dies kann man gar nicht genug betonen, denn die Masse an Informationen, die dort bereitgestellt werden, ist beeindruckend. Vom Workout über getrackte Wanderungen und eine Schlafüberwachung bis hin zu einer Community-Funktion, über die man sich auch mit Freunden messen kann, ist wirklich alles an Bord.

Neben den reinen Sport- und Outdoor-Funktionen bietet die Garmin fēnix 7 auch diverse der heute zum Standardumfang von Smartwatches gehörende Funktionen. Hierzu gehört die Musikwiedergabe per Bluetooth-Kopfhörer oder auch eine Bezahlfunktion per Garmin Pay. Dabei muss allerdings gesagt werden, dass in diesem Bereich Apple mit seiner Watch deutlich die Nase vorne hat. Selbstverständlich kann man sich auch die auf dem Smartphone eingehenden Benachrichtigungen auch auf dem Display der Garmin fēnix anzeigen lassen, sofern sich das Telefon in der Nähe befindet. Eine Mobilfunk-Konnektivität bietet die Garmin-Smartwatch nicht, was mit Blick auf die überragende Akkulaufzeit aber auch logisch ist.


Display und Konnektivität

Das von Garmin verbaute MIP-Display lässt sich mit dem einer Apple Watch natürlich nicht vergleichen. Dies ist aber auch gar nicht der Anspruch. Hier geht es rein um die Funktion. Man kann die Helligkeit des Displays in 10% Schritten zwischen 0% und 100% konfigurieren, so dass es auch bei starker Sonneneinstrahlung gut ablesbar ist. Ein einfacher Druck auf den oberen linken Knopf aktiviert zudem auf Wunsch für eine gewisse Zeit die Hintergrundbeleuchtung des Displays. Die Touchfunktion des 1,4″ großen Bildschirms kann man je nach Bedarf ein- und ausschalten. Hat man sie aktiviert, funktioniert sie flüssig und zuverlässig. Mir persönlich sagt jedoch die Bedienung über die Knöpfe wie gesagt mehr zu.

Neben der Verbindung zum Smartphone kann die Garmin fēnix 7 übrigens auch eine durchaus sinnvolle Verbindung zu anderen Geräten aufbauen. Stellvertretend hierfür sei das Beispiel des von mir ebenfalls genutzten und getesteten Garmin inReach mini 2 genannt, für das die fēnix als „Fernbedienung“ genutzt werden kann, so dass es möglich ist, vordefinierte Nachrichten direkt vom Handgelenk zu verschicken oder einen SOS-Notruf über das Satellitennetzwerk auszulösen.


Technische Details

  • Größe: 51 x 51 x 14,9 mm
  • Gewicht: 88 Gramm
  • Wasserdicht: bis 100 m
  • Display: 1,4 Zoll
  • Auflösung: 280 x 280 Pixel
  • Konnektivität: ANT+, Bluetooth, WLAN
  • Robustheit: MIL-STD-810
  • GPS: GPS, GLONASS, Galileo
  • Akkulaufzeit: je nach individuellen Einstellungen und Nutzung

Fazit

Ich möchte meine Garmin fēnix 7X Solar nicht mehr missen und sehe sie für meinen Einsatzbereich auch deutlich im Vorteil gegenüber der Apple Watch, die es nun bekanntermaßen auch in einer Ultra-Variante gibt, die sich an Outdoorer richten soll. Aus meiner Sicht kommt sie allerdings weder funktional, noch in Sachen Akkulaufzeit an die fēnix-Reihe heran. Ja, die Garmin fēnix 7X Solar ist teuer und ja, sie ist am Handgelenk ein ganz schönes Monster. Aber so lange die Uhr den Zweck erfüllt, für den sie gedacht ist (und das auch noch extrem gut!), geht das aus meiner Sicht vollkommen in Ordnung. Die Zusammenfassung oben kann dabei nur einen Bruchteil der tatsächlichen Funktionen der Uhr wiedergeben und sicherlich nutze ich auch nicht alle zur Verfügung stehenden Features. Das was ich mit der fēnix 7X Solar jedoch mache, erfüllt sie zu jeder Zeit herausragend!

Angebot
Garmin fenix 7 Solar – robuste GPS-Multisport-Smartwatch mit 1,3“ Display, Ladelinse, Touch-/Tastenbedienung, TOPO-Karten, 60 Sport-Apps, Garmin Music, Garmin Pay. Bis zu 22 Tage Akkulaufzeit
  • FÜR JEDE HERAUSFORDERUNG: Die Smartwatch mit sportlichem, robusten Design, metallverstärkten Gehäuse, Power Glass mit Solar-Ladelinse für eine verlängerte Akkulaufzeit, 1,3″ Touchdisplay mit permanenter Anzeige, wasserdicht bis 10 ATM. 16 GB interner Speicher

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