Drachenwand Klettersteig

Strecke

ca. 6,5 km
hoch und runter

Dauer

ca. 4 h
hoch und runter

Höhenmeter

ca. 400 m
im Aufstieg

Schwierigkeit

C/D

Das Salzkammergut in Österreich, das sich über die Bundesländer Oberösterreich, Salzburg und Steiermark erstreckt, ist ein wahres El Dorado für Klettersteig-Fans. Die Auswahl ist gewaltig und die Gegend landschaftlich einfach unbeschreibbar schön, was ich auch bei meiner SUP-Tour auf dem Hallstätter See bereits erfahren durfte. Aufgrund der großen Auswahl an unterschiedlichen Klettersteigen sollte auch für jeden etwas dabei sein. Die Schwierigkeitsgrade reichen von A bis F und sind somit für Familien ebenso geeignet wie für Klettersteig-Profis. Einer der bekanntesten und beliebtesten Klettersteige ist die „Drachenwand“, deren Schwierigkeitsgrad immerhin bis D reicht. Allerdings ist dies nur eine kurze Passage, die wahlweise auch umgangen werden kann, so dass der Steig eigentlich mit C zu bewerten ist. Dieses Jahr hatte nun auch ich endlich die Gelegenheit, diesen Klettersteig einmal bei allerbestem Wetter zu gehen.

Die Drachenwand ist ein markanter Berg, direkt zwischen dem malerischen Mondsee auf der einen und dem Fuschlsee auf der anderen Seite und zählt zu den absoluten Klettersteig-Highlights der Gegend. Der Einstieg befindet sich in unmittelbarer Nähe des Gasthofs Drachenwand, wo man auch das Auto abstellen kann. Von hier aus folgt man dem Wanderweg in Richtung Drachenwand und biegt an der Theklakapelle in Richtung des ausgeschliderten Einstiegs ab. Hier befindet sich eine große Informationstafel zum Drachenwand-Klettersteig, wo man die Ausrüstung anlegt. Der gesamte Zustieg dauert ungefähr eine halbe Stunde.

Los geht es am Einstieg direkt mit zwei Leitern, ehe man anschließend Hand an den Fels legt. Aufgrund seiner Länge von stattlichen 400 Höhenmetern (ca. 560 Klettermeter) sollte man für die Drachenwand schon eine gute Kondition mitbringen. Es gibt aber zwischendurch auch immer wieder Möglichkeiten, eine kleine Rast einzulegen und die Akkus wieder aufzuladen. In Sachen Schwierigkeit hingegen ist der Steig absolut problemlos machbar. Wie bereits eingangs geschrieben, bewegt sich der Steig die meiste Zeit im Bereich A/B. Nur hin und wieder muss man eine C-Stelle bewältigen. An der „Franzosenschanze“ muss man sich dann entscheiden, ob man die durchaus steile und nur mit sehr schmalen Tritten versehene Variante im Schwierigkeitsgrad C/D absolvieren oder diese umgehen möchte. Letztere Variante „rechts herum“ beinhaltet zudem noch eine Seilbrücke, die für manchen ein Highlight darstellt. Wir haben uns für die auf dem Papier schwierigere Variante entschieden und hatten auch dort keine größeren Probleme. Oberhalb der Seilbrücke führen die beiden Varianten dann wieder zusammen in Richtung Gipfel.

Auf dem Weg dorthin passiert man noch den markanten „Zackengrat“, der zwar technisch nicht besonders schwierig ist, aber dennoch dem einen oder anderen aufgrund des Tiefenblicks die Schweißperlen auf die Stirn treiben mag. Kurz danach beginnt die letzte Etappe in Richtung Gipfel. Hat man diesen erklommen, wird man mit einer fantastischen Fernsicht über das Seengebiet bis hin zu den oftmals schneebedeckten Gipfeln des Dachsteinmassivs belohnt. Hier bietet sich die Gelegenheit für eine ausgiebige Rast, ehe man sich an den Abstieg auf der Rückseite der Wand macht.

Ich habe ja schon mehrfach betont, wie wenig ich Abstiege mag. Und der von der Drachenwand bildet da keine Ausnahme. Ganz im Gegenteil, der Abstieg gestaltete sich durchaus zäh und hier und da auch ein wenig ausgesetzt, weswegen die Rast am Gipfelkreuz durchaus genutzt werden sollte. Immerhin kann man kurz hinter dem Gipfel noch ein echtes Highlight bestaunen, für das die Drachenwand auch bekannt ist. Durch das sogenannte „Drachenloch“ kann man hier noch einen tollen, eingerahmten Blick auf den Mondsee genießen. Der gesamte Abstieg dauert noch einmal ungefähr 1,5 Stunden, so dass man insgesamt ca. 4 Stunden unterwegs ist, je nachdem, wie voll es im Steig ist und wie lange man zwischendurch rastet.


Fazit

Die Drachenwand gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Klettersteigen im Salzkammergut. Dies macht sich natürlich auch in der Wand selbst bemerkbar und man sollte zusehen, dass man recht früh dran ist, um nicht in den üblichen Stau zu geraten. Der Steig selbst ist hervorragend ausgebaut und rein technisch auch nur an den wenigsten Stellen wirklich schwierig. Die kniffeligste Stelle kann man auf Wunsch umgehen und dabei sogar von der Seilbrücke aus noch einen tollen Blick auf den Mondsee genießen. Am Gipfel wird man zudem noch ein einem Gipfelkreuz und einer weiteren grandiosen Aussicht begrüßt. Bei schönem Wetter ein absoluter Genuss und ein Klettersteig, den ich durchweg empfehlen kann.

Übrigens: Die gesamte Gegend namens „Hallstatt Dachstein Salzkammergut“ ist als UNESCO Welterberegion ausgewiesen und hat noch deutlich mehr zu bieten als den Drachenwand-Klettersteig. So liegen in unmittelbarer Nähe mit dem Hallstätter See, dem Attersee, dem Traunsee, dem Fuschlsee, dem Wolfgangsee, dem Wallersee oder auch dem Altauersee (hier wurde eine Szene aus dem James Bond Film „Spectre“) gedreht noch diverse, teils mindestens genauso schöne Seen wie der Mondsee, bei denen sich ein Besuch durchaus lohnt. Darüber hinaus erreicht man in einer guten halben Stunde per Auto die Seilbahn Dachstein-Krippenstein, die einen über zwei Sektionen auf den Krippenstein auf 2.100 m Höhe bringt. Dort oben gibt es nicht nur im Winter eine Menge zu tun, sondern gerade auch im Sommer. So lohnt beispielsweise ein Besuch der spektakulären Aussichtsplattform „5 Fingers“, deren fünf Stege über einen 500 Meter tiefen Abgrund hinausragen. Mit der dritten Sektion der Seilbahn kann man sich zudem noch zur Gjaidalm bringen lassen, wo man einen perfekten Ausgangspunkt für Wanderungen am Dachsteinplateau vorfindet.


Ausrüstung und Tipps

Hilfreiche Links und Hotels

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