SUP auf dem Hallstätter See

Der Hallstätter See (und speziell der direkt am Seeufer liegende und namensgebende Ort Hallstatt) ist inzwischen auf unzähligen Fotos, Videos und Postkarten verewigt worden. Und wenn man sich das Motiv so anschaut, hält sich die Verwunderung hierüber in Grenzen. Zu idyllisch, zu malerisch ist es einfach. Dies führte natürlich dazu, dass sich See und Ort zu einem wahren Instagram-Hotspot entwickelt haben, der vor allem auch von vielen Touristen be- und heimgesucht wird. Wie bereits des Öfteren angemerkt bin ich allerdings der Meinung, dass man sich hiervon nicht zwangsweise davon abhalten sollte, auch solche Orte zu besuchen. Schließlich gibt es genügend Möglichkeiten, wie man dem Trubel entgehen und dadurch auch solche Orte voll und ganz genießen kann.

Speziell dort wo es Wasser gibt ist es eigentlich immer eine gute Idee, den Menschenmassen an Land dadurch zu entgehen, dass man sich auf eben dieses Wasser begibt, wo es in der Regel deutlich ruhiger zugeht. Dies gilt für den Hallstätter See ebenso, wie beispielsweise auch für den Bleder See. Eine weitere gute Idee ist es zudem, nicht zur Hauptsaison und zu den Stoßzeiten an den Hotspots dieser Welt aufzuschlagen. Wie so oft fängt eben der frühe Vogel den Wurm. Für meinen Besuch am Hallstätter See wählte ich daher nicht nur Anfang Juni als Zeitraum aus, sondern packte auch noch mein SUP ein, mit dem ich mich völlig unabhängig auf das Wasser begeben und diesen wunderschönen Ort in aller Ruhe erleben konnte. Alternativ gibt es aber auch die Möglichkeit, vor Ort ein SUP oder ein Ruderboot zu mieten.

Wie an vielen stark besuchten Orten, sind auch am Hallstätter See die Parkplätze einigermaßen rar gesät. Auch hier lohnt es sich, eher auf der frühen Seite zu sein. Anfang Juni bedeutete dies, dass ca. 10:00 Uhr mehr als ausgereicht hat. In den Hauptreisezeiten könnte es damit allerdings schon eng werden. Falls man (wie ich) den Plan hat, die Landschaft ohnehin vom Wasser aus genießen zu wollen, ist es eine gute Idee, nicht in unmittelbarer Nähe von Hallstatt nach einem Parkplatz Ausschau zu halten und sich vorher über die Möglichkeiten zu informieren. Dabei fand ich beispielsweise heraus, dass sich der Parkplatz P4 am Südufer des Sees, direkt gegenüber des Einstiegs zum Seewand-Klettersteig für meinen Besuch gut eignen würde. Nicht nur liegt der Parkplatz ein ganzes Stück von Hallstatt entfernt, er bietet auch einen direkten Zugang zum See für mein SUP und einen kleinen Kiosk, an dem man sich anschließend auch noch eine Bockwurst und eine Cola gönnen kann. Zwar ist auch dieser Parkplatz kostenpflichtig aber was ist heute schon noch umsonst?

Von hier aus startete ich also meine SUP-Tour auf den See mit seinem kristallklaren Wasser. Natürlich ist dabei vor allem der Ort Hallstatt der Star. Nicht umsonst bezeichnen einige ihn als den schönsten Ort Österreichs. Ob dies der Fall ist, muss jeder selbst entscheiden. Dass er sich malerisch schön zwischen Berg und See an das Ufer schmiegt, ist indes unbestritten. In China gibt es sogar einen originalgetreuen Nachbau von Hallstatt. Insofern muss man sich also über die zahlreichen, vor allem asiatischen Touristen nicht wundern. Der Einstieg am Parkplatz P4 ist ideal für alle, die mit dem SUP-Board auf den See wollen. Wenn man sich auf das Wasser begibt sollte man allerdings bedenken, dass die Wassertemperatur des Sees maximal 23°C beträgt. Steht man also nicht ganz so sicher auf dem Board, sollte man je nach Jahreszeit zumindest über einen kurzen, dünnen Neoprenanzug nachdenken. Mein Weg führte mich zunächst am östlichen Ufer entlang in Richtung Hallstatt und um direkt jetzt die Frage zu beantworten, ob der Ort wirklich so schön ist, wie es auf den bekannten Bildern immer aussieht: Ja, ist er! Und zwar voll und ganz.

Dies gilt einerseits vom Wasser aus aber andererseits auch für den Ort selbst. Gerade einmal um die 800 Einwohner zählt Hallstatt und hat es dennoch zu Weltruhm gebracht. Natürlich ist das auch hier im Artikel zu sehende Motiv mit der direkt am Wasser stehenden Kirche eines der Highlights. Doch auch die wunderschöne Altstadt mit ihren jahrhundertealten Bauten ist definitiv einen Besuch wert. Dies gilt vor allem für den historischen Ortskern mit seinem Marktplatz und vielen kleinen Geschäften und Cafés. Auch hier gilt natürlich, dass man all dies bei einem Besuch außerhalb der Hochzeiten deutlich entspannter genießen kann.

Wer sich übrigens vom touristischen Trubel in und um Hallstatt fernhalten und trotzdem ein paar schöne Stunden am See verbringen oder sich gar eine kühle Erfrischung darin gönnen möchte, kann auch die anderen beiden am See liegenden Orte Obertraun und Bad Goisern ansteuern, wo es deutlich ruhiger zugeht als in Hallstatt. Und nicht nur das. Die gesamte Gegend namens „Hallstatt Dachstein Salzkammergut“ ist als UNESCO Welterberegion ausgewiesen und hat noch deutlich mehr zu bieten als „nur“ den malerischen Hallstätter See. So liegen in unmittelbarer Nähe mit dem Mondsee, dem Attersee, dem Traunsee, dem Fuschlsee, dem Wolfgangsee, dem Wallersee oder auch dem Altauersee (hier wurde eine Szene aus dem James Bond Film „Spectre“) gedreht noch diverse, teils mindestens genauso schöne Seen, bei denen sich ein Besuch durchaus lohnt. Darüber hinaus erreicht man nur wenige Auominuten vom Hallstätter See entfernt die Seilbahn Dachstein-Krippenstein, die einen über zwei Sektionen auf den Krippenstein auf 2.100 m Höhe bringt. Dort oben gibt es nicht nur im Winter eine Menge zu tun, sondern gerade auch im Sommer. So lohnt beispielsweise ein Besuch der spektakulären Aussichtsplattform „5 Fingers“, deren fünf Stege über einen 500 Meter tiefen Abgrund hinausragen. Mit der dritten Sektion der Seilbahn kann man sich zudem noch zur Gjaidalm bringen lassen, wo man einen perfekten Ausgangspunkt für Wanderungen am Dachsteinplateau vorfindet.


Drohnen-Video vom Hallstätter See


Fazit

Der Hallstätter See und die namensgebende Ortschaft Hallstatt sind tatsächlich auch in der Realität genauso schön, wie es die zahlreichen Bilder in den sozialen Medien suggerieren. Gleiches gilt aber auch für die Meldungen, wonach der Ort von Touristen geradezu heimgesucht wird. Hierdurch sollte man sich allerdings nicht von einem Besuch abhalten lassen. Zu schön ist die Landschaft, zu malerisch ist das Motiv des kleinen Orts zwischen den steil aufragenden Bergen und dem See. In Ruhe genießen kann man dies am besten vom See aus, so dass man sich nicht mit den anderen Besuchern an den beliebten Viewpoints im Ort herumschlagen muss. Wer nicht über ein eigenes SUP Board verfügt, kann sich auch eines am See mieten oder ihn mit dem Ruderboot befahren. Es lohnt sich! Und wenn anschließend noch Zeit ist, hat auch der Rest der UNESCO Welterberegion Hallstatt Dachstein Salzkammergut eine Menge zu bieten.


Ausrüstung und Tipps

Hilfreiche Links und Hotels

Reiseführer & Co.

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