Wann immer ich in den USA bin, versuche ich ein Football-Spiel zu besuchen. Warum? Erstens mag ich die Sportart und zweitens ist American Football so mit das Amerikanischste was ich mir vorstellen kann. Darüber hinaus sind auch die Stadien oftmals ein echter Hingucker. Als ich nun in diesem Dezember mal wieder in Los Angeles war, bot sich dank des Spielplans der NFL die Gelegenheit, ein Spiel im SoFi Stadium zu schauen. Ich bin weder ein Fan der Los Angeles Chargers, noch der Denver Broncos, die an diesem Tag gegeneinander spielten. Aber das SoFi Stadium, Austragungsort des Super Bowl LVI am 14. Februar 2022 (und wie inzwischen bekannt ist auch des Super Bowl LXI am 14. Februar 2027), wollte ich mir dann doch einmal gerne persönlich anschauen. Das letzte Mal als ich beim Football in LA war, befand es sich noch im Bau und ich schaute die LA Rams gegen die Seattle Seahawks noch im altehrwürdigen LA Memorial Coliseum, welches sich gleich neben dem SoFi Stadium befindet.
Zunächst ein paar Fakten zum SoFi Stadium. Der Baubeginn erfolgte am 17. November 2016 auf der ehemaligen Pferderennbahn Hollywood Park Race Track. Nach einigen Verzögerungen, die auch dazu führten, dass der Super Bowl LV, der eigentlich im SoFi Stadium stattfinden sollte, nach Tampa Bay verlegt wurde und man stattdessen im Jahr darauf in Los Angeles spielte. Das erste NFL-Spiel der regulären Saison fand am 14. September 2020 mit der Party der Los Angeles Rams gegen die Dallas Cowboys statt – wegen der COVID-19-Pandemie allerdings vor leeren Rängen. Mit Gesamtkosten für den kompletten Stadionkomplex von rund fünf Milliarden US-Dollar geschätzt ist das SoFi Stadium das teuerste Stadion der Welt. Es verfügt über 70.270 Sitzplätze und der Gesamtkomplex ist 3½-mal so groß wie Disneyland bzw. doppelt so groß wie die Vatikanstadt. Neben American Football finden auch Konzerte in dem komplett überdachten Stadion statt. Das Dach besteht aus Ethylen-Tetrafluorethylen-Copolymer (ETFE), demselben Material, welches beispielsweise auch beim Bau der Allianz Arena in München zum Einsatz kam. Es zeichnet sich durch ein geringes Eigengewicht und eine hohe Lichtdurchlässigkeit aus.
Die gute Nachricht wenn man in den USA ein Football-Spiel besuchen möchte ist, dass es nicht ansatzweise so schwierig ist an Karten zu kommen, wie dies bei den inzwischen auch in Deutschland ausgetragenen International Games der NFL der Fall ist. Der Hauptgrund hierfür ist, dass es in den USA einen offiziellen Reseller-Markt für die Karten gibt, wodurch man auf seriösen Plattformen wie Ticketmaster oder Stubhub ohne Probleme an Tickets so ziemlich jeder Preiskategorie gelangen kann. Von dubiosen Angeboten auf eBay und Co. würde ich hingegen absolut abraten. Möchte man also einmal ein Spiel im SoFi Stadium besuchen, kann man Karten über die folgenden beiden Links erwerben:
Zu bedenken ist dabei natürlich, dass die Regular Season der NFL immer nur von Anfang September bis Anfang Januar geht.
Durch meine Football-Erfahrungen in Los Angeles kann ich aus nächster Nähe berichten, dass es keine gute Idee ist zu versuchen, einen Parkplatz in Stadionnähe zu ergattern. Stattdessen habe ich wirklich gute Erfahrungen damit gemacht, zumindest für die Nacht vorm Spiel ein Hotel in Stadionnähe zu nehmen und dann mit dem kostenlos angebotenen Shuttlebus zum Stadion zu fahren. Da ich bei meinen Roadtrips durch die USA gute Erfahrungen mit Holiday Inn Express Unterkünften gemacht habe, fiel meine Wahl auf das Holiday Inn Express Hawthorne, welches in unmittelbarer Nähe der Shuttlebus-Haltestelle an der Metro-Station Hawthorne/Lennox (Metro-Linie C) liegt. Hier gibt es ein Parkhaus, in dem man den Mietwagen auch am Abreisetag bis zum Abend stehen lassen kann. Zu Fuß sind es bist zur Shuttlebus-Haltestelle lediglich fünf Minuten. Das Hotel ist sicherlich keine Luxusherberge aber man hat alles was man braucht, bekommt ein kostenloses Frühstück und trifft auch schon auf den einen oder anderen Football-Fan, mit dem man schon mal über das anstehende Spiel plaudern kann. Für mich jedenfalls war dies die Ideal-Lösung. Selbstverständlich kann aber auch einen kostenpflichtigen Parkplatz am Stadion buchen, wenn man früh genug dran ist.
Und einen Tipp für die Tickets habe ich auch noch. Hat man das Stadion einmal betreten, kann man sich darin frei bewegen. Dies bedeutet, dass man nicht nur in den Block kommt, in dem man ein Ticket hat, sondern auch in die anderen Bereiche. Ich persönlich hatte einen Sitzplatz in Sektion 304 (genau genommen in Reihe 9, Platz 11) und fand diesen ideal in Sachen Blick auf das Spielfeld. Direkt über dieser Sektion befindet sich jedoch auch ein Catering-Bereich inkl. Stehplätzen mit Abstellmöglichkeiten für Getränk und Burger (wie auf dem nachfolgenden Foto zu sehen), wo sich auch einige Leute positioniert hatten. Für den Sparfuchs bietet sich hier also die Möglichkeit, ein möglichst günstiges Ticket zu erwerben und sich dann beispielsweise oberhalb der Sektion 304 an einen solchen Tresen zu stellen, um das Spiel von dort zu verfolgen.
Zum Spiel der LA Chargers gegen die Denver Broncos muss nicht viel gesagt werden. Als Packers-Fan hatte ich hier eh keine großen Ambitionen, aber ein schönes Spiel wäre schon nett gewesen. Stattdessen entwickelte sich eine Partie nach dem Motto „Not gegen Elend“, welches die Broncos letztlich deutlich gewannen. Allein das SoFi Stadium war den Besuch aber zu 100% wert: Was für ein unfassbares Bauwerk! Schon von außen steht man mit offenem Mund vor dem futuristischen Stadion. Im Inneren sticht dann vor allem „The Infinity Screen by Samsung“ ins Auge, eine gigantische runde LED-Videowall, die über dem Spielfeld thront. Mit über 6.500 Quadratmetern und in 4K-Auflösung ist sie die größte Stadion-Videowall der Welt. Als wäre dies noch nicht genug, ist in die LED-Wall auch noch ein hochmodernes JBL-Audiosystem integriert, welches mit mehr als 260 Lautsprechern eine halbe Million Watt Leistung liefert. Insgesamt verfügt das SoFi Stadium übrigens über 4.500 Lautsprecher, die auf eine Gesamtleistung von 1,3 Mio Watt kommen.
In jeglicher Hinsicht also ein Stadion der Superlative, welches in jedem Fall einen Besuch wert ist. Dies gilt übrigens auch dann, wenn man außerhalb der NFL-Saison in Los Angeles zu Gast ist. In diesem Fall kann man sich nämlich auch für eine Stadion-Tour anmelden und sich so nebenbei auch noch ein paar Fakten zum SoFi Stadium erzählen lassen.
Inzwischen finden auch in Deutschland reguläre Saisonspiele NFL statt. Einen entsprechenden Bericht gibt es beispielsweise hier: Das erste NFL Munich Game
Hotelempfehlungen
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