Test: Hanwag Tatra Light GTX Wanderstiefel

Die Suche nach dem „perfekten“ Wanderstiefel ist eigentlich nichts anderes als die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Und dies hat gleich mehrere Gründe. Als erstes ist dort natürlich die Individualität zu nennen. Anders ausgedrückt: Jeder Fuß ist anders und dementsprechend muss auch jeder den für seinen Fuß passenden Schuh bzw. Stiefel finden. Dies gilt für Straßenschuhe, aber noch vielmehr für Wanderstiefel, denn nichts nervt auf einer Wanderung mehr als ein schmerzender Fuß oder entstehende Blasen. Dementsprechend viel Zeit und Sorgfalt sollte man der Auswahl dieses Ausrüstungsgegenstandes einräumen. Der zweite Aspekt hängt direkt mit dem ersten zusammen und ist in der Vielzahl der zur Verfügung stehenden Hersteller und Modelle begründet. Während die große Auswahl durchaus verwirrend wirken kann, führt sie auf der anderen Seite aber auch dazu, dass jeder mit ein wenig Geduld und Ausprobieren den für seinen Fuß passenden Stiefel finden kann.

Ich für meinen Teil habe dabei festgestellt, dass mein Fuß sehr gut mit den Produkten des Herstellers Hanwag kompatibel ist. Bereits bei meiner Besteigung des Kilimanjaro hatte ich einen Hanwag-Stiefel an den Füßen, einen Tatra II GTX. Dieser hat mir während der Zeit in Tansania hervorragende Dienste geleistet, so dass ich zu keinem Zeitpunkt Probleme mit meinen Füßen hatte. Neben dem Stiefel selbst spielen dabei natürlich auch weitere Vorkehrungen zur Vermeidung von Blasen eine große Rolle.

Nachdem ich mit dem Hanwag Tatra II GTX so hervorragende Erfahrungen gemacht hatte, schaute ich mich bei demselben Hersteller nach einem leichteren Wanderstiefel um, den ich beispielsweise auf Wanderungen im Harz, in den Alpen (z.B. in den Ötztaler Alpen) und letztlich auch am Aconcagua würde tragen können. Die Lösung lag dabei recht nah: Der Hanwag Tatra Light GTX, von dem ich dermaßen überzeugt bin, dass ich ihn inzwischen ein zweites Mal bestellt habe, nachdem ich das erste Paar in unzähligen Wanderungen einigermaßen heruntergerockt hatte. Dabei sei zu erwähnen, dass man die Schuhe bei Hanwag auch neu besohlen lassen kann, was natürlich der deutlich nachhaltigere Weg wäre. Allerdings habe ich die Schuhpflege (Asche auf mein Haupt) ein wenig schleifen lassen, weswegen auch der obere Teil des Stiefels in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ich gelobe Besserung. Die Möglichkeit der Neubesohlung ist aber ein definitver Pluspunkt für Hanwag!

Wie eingangs bereits erwähnt, ist die Wahl eines Wanderstiefels natürlich höchst individuell, weswegen ich hier lediglich die Erfahrungen an meinem Fuß wiedergeben kann. Ich kenne allerdings inzwischen mehrere Freunde, Verwandte und Bekannte, die dem Tatra Light GTX ebenfalls bereits eine Chance gaben und ebenfalls begeistert bin. Daher auch dieser Test-Artikel.

Zunächst einmal zur Begriffsklärung. Das „Light“ im Produktnamen deutet bereits an, dass das hier thematisierte Modell im Vergleich mit dem Tatra II GTX eher für Berg- und Trekkingtouren mit leichterem Gepäck konzipiert ist. Dass man mit ihm allerdings auch deutlich höher hinaus kann, werde ich weiter unten noch einmal thematisieren. Der zweite Namenszusatz „GTX“ bedeutet nichts anderes als das der Tatra Light über eine Gore-Tex Membran (kurz: GTX) verfügt. Ein Feature, auf welches ich bei einem Wanderstiefel in keinem Fall verzichten würde!

Ein Fehler, der in der heutigen Zeit leider immer häufiger zu beobachten ist, ist dass ein viel zu großer Wert auf die Optik von Outdoor-Ausrüstung gelegt wird. Klar, die Sachen, mit denen man sich in die Berge oder sonst wo hin begibt, sollen schon cool aussehen. Wichtiger ist aber natürlich die Funktion und (speziell im Falle von Wanderstiefeln) der Tragekomfort. Die gute Nachricht: Der Hanwag Tatra Light GTX trägt sich nicht nur hervorragend, er sieht dazu auch noch gut aus!

Grundsätzlich sollte man neue Schuhe einlaufen und das würde ich auch beim Tatra Light GTX so handhaben. Allerdings ist mir bereits bei eben jenem Einlaufen aufgefallen, dass der Stiefel dies eigentlich gar nicht nötig hat. Druckstellen und/oder Blasen hatte ich zu keinem Zeitpunkt. Dennoch macht ein gewisses „Einlaufen“ trotzdem Sinn, da sich der Schuh bei dieser Gelegenheit an verschiedenen Stellen an den eigenen Fuß anpasst. Beispielsweise wirkte der Tatra Light GTX bei mir zu Beginn vor allem im Vorderfußbereich recht eng, was sich jedoch nach ein paar Kilometern von selbst erledigte. Zum Thema „Einlaufen“ nachfolgend noch ein kurzes Video von Hanwag:

Als besonders angenehm, zusätzlich zur generellen Passform, empfinde ich vor allem die gedämpfte Sohle des Tatra Light GTX. Im Vergleich zu seinem großen Bruder, dem Tatra II, ist er zudem ein ganzes Stück weit leichter. Je nach Größe wiegt der Tatra Light GTX um die 1.250 Gramm und ist damit rund 400 Gramm leichter als der Tatra II.

Vom Obermaterial her setzt Hanwag beim Tatra Light GTX einen Materialmix aus Synthetik, Mesh-Gewebe und Veloursleder, der dank der angesprochenen Gore-Tex Membran wasserdicht und atmungsaktiv ist. Beim Innenfutter kommt Synthetik zum Einsatz. Bei der Sohle gilt Vibram inzwischen als Quasi-Standard und Tatra Light GTX zutrifft. Hiermit hat man den den perfekten Grip in so ziemlich jedem Terrain. Die Sohle mag zu Beginn ein wenig steif wirken, was jedoch dem breiten Einsatzzweck des Stiefels geschuldet ist. So kann man mit ihm problemlos auch mal einen Klettersteig gehen und dank des hohen Schafts werden Fuß und Sprunggelenk auch nach einer kräftezehrenden Tour noch ordentlich stabilisert.

Ebenfalls gut gefällt mir beim Tatra Light GTX die Zwei-Zonen-Schnürung, durch die es möglich ist, den unteren Bereich fester und den oberen Bereich (ab dem Tiefzughaken) lockerer zu schnüren oder umgekehrt. Der Stiefel verfügt hierzu über eine Klemme in den jeweils letzten Ösen vor dem Tiefzughaken, die den Schnürsenkel entsprechend fixieren. Auch hierzu noch ein kurzes Video zum Thema richtiges Schnüren von Wanderschuhen von Hanwag:

Ich hatte es oben schon kurz angedeutet, dass der Namenszusatz „Light“ aus meiner Sicht ein wenig irreführend sein kann. Grundsätzlich ist der Stiefel aus der Kategorie B zwar für Berg- und Trekkingtouren mit eher leichtem Gepäck konzipiert, allerdings habe ich mit dem Stiefel auch sehr gute Erfahrungen sowohl bei Tagestouren im Mittelgebirge, als auch bei mehrtägigen Hüttenwanderungen in den Alpen oder sogar mit schwerem Rucksack am Aconcagua gemacht. Lasst euch also vom „Light“ im Produktnamen nicht abschrecken.

Fazit

Für mich ist der Hanwag Tatra Light GTX der ideale Wanderstiefel für die oben genannten Einsatzbereiche und daher meine absolute Empfehlung für einen Testlauf, wenn man auf der Suche nach einem solchen Produkt ist. Wie bei jedem Schuh sollte die persönliche Wahl allerdings nie auf Testberichten basieren, sondern auf eigener Erfahrung. Auf meinen Fuß passt der Hanwag Tatra Light GTX jedoch wie angegossen und trägt sich äußerst komfortabel. Dort wo andere es auf der Hütte oder im Zelt kaum erwarten können, ihre Wanderstiefel endlich auszuziehen, behalte ich ihn gerne am Fuß, wo er sich bei mir fast schon wie ein Sneaker anfühlt.

Der Hanwag Tatra Light GTX kann über die folgenden Affiliate-Links in unterschiedlichen Farben bei verschiedenen Anbietern bestellt werden:


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  • Modernes und funktionales Schaftdesign mit Hanwag LFX Technologie
  • Neue Hanwag Integral Light Sohlenkonstruktion
  • Durch spezielle Proflgestaltung und 3D PrismBase Technologie sehr leicht
  • Niedrigere Standhöhe verbessert die Stabilität bei perfekter Dämpfung

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