Slowenien – Durch das Soča-Tal, über den Bleder See und auf den Triglav

Noch immer gilt Slowenien als Geheimtipp. Speziell unter Outdoor-Fans hat sich das kleine Alpenland jedoch bereits seit einigen Jahren einen Namen gemacht. Zeit also, sich selbst einmal ein Bild zu machen. Und so ging es dieses Jahr für eine knappe Woche mit dem Camping-Van nach Slowenien – genauer gesagt in den Nordwesten des Landes. Ziele waren der Triglav Nationalpark inkl. des Soča-Tals und der Bleder See mit seiner berühmten Insel. Um es vorweg zu nehmen: Das Land ist einfach wunderschön und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis es sich vom Geheimtipp zu einem Hotspot entwickelt haben wird.

Wanderung durch das Soča-Tal

Die Reise führte uns zunächst in den Triglav Nationalpark. Benannt ist der Park nach dem Triglav, dem mit 2.864 m höchsten Berg Sloweniens, der sich im Zentrum des Parks befindet. Geografisch liegt der Park in den Julischen Alpen, im Nordwesten Sloweniens, an der Grenze zu Italien und Österreich. Er hat eine Größe von 83.807 Hektar und wird unter anderem von der Soča durchflossen. Speziell unter Wintersport-Fans dürften auch die Hochebene Pokljuka und der Ort Kranjska Gora bekannt sein, die sich im Park befinden. Erstes Ziel unserer Tour war der Campingplatz „Camp Triglav“ in der Nähe des Ortes Trenta, wo wir für die kommenden Tage unsere Basis aufschlagen wollten. Mit ein bisschen Glück konnten wir hier tatsächlich noch einen der letzten Stellplätze ergattern und uns entsprechend häuslich einrichten. Geplant waren von hier aus eine Wanderung entlang der Soča und die Besteigung des Triglav, ehe es dann weitergehen sollte zum Bleder See. Das Wetter war uns dabei Gott sei Dank wohlgesonnen und so konnten wir die fantastische Landschaft in vollen Zügen genießen.

Die Soča (oder italienisch: der Isonzo) entspringt unweit des Ortes Trenta und fließt direkt an unserem Campingplatz vorbei, weswegen sich eine Wanderung Richtung Süden, in Richtung der Ortschaft Bovec geradezu aufgedrängt hat. Der Abschnitt zwischen der Soča-Quelle und Bovac wird auch als „Soča-Trail“ bezeichnet und folgt auf seinem Weg einem Stück dem Alpe-Adria-Trail. Dieser rund 750 km langer Bergwanderweg starte am Fuß des Großglockners in Österreich, und führt über Kranjska Gora nach Muggia an der Adriaküste Italiens. Dementsprechend trifft man auf dem Weg auch immer wieder auf schwer bepackte Fernwanderer.

Wer schon einmal Bilder aus dem Soča-Tal gesehen hat, bekommt vermutlich unweigerlich Fernweh dorthin. Mit ihrer charakteristischen blaugrünen Farbe gilt die Soča nicht umsonst als einer der schönsten Flüsse Europas. Die Realität ist dabei nicht weniger schön als die bekannten Hochglanzbilder. Die Farbe stammt dabei von unterirdischen Kalksteinhöhlen, deren Sedimente das glasklare Wasser in die türkise Farbe tauchen. Aufgrund der an den kommenden Tagen anstehenden Besteigung des Triglav entschieden wir uns, nicht den kompletten Weg bis nach Bovac zu gehen, sondern bis zu den „großen Soča-Trögen“ kurz hinter der Ortschaft Soča. Von wo aus wir anschließend den Bus zurück nach Trenta nahmen, um von dort zu Fuß wieder zurück zum Campingplatz zu laufen. Die Wanderung stellt dabei keine größeren Ansprüche und man kann die faszinierende Landschaft in vollen Zügen genießen. Beinahe hinter jeder Biegung bietet sich ein neues Fotomotiv und man sollte sich auch die Zeit nehmen, den Blick immer wieder schweifen zu lassen. Immer wieder quert man die Soča auf einer der charakteristischen Hängebrücken.

Wirklich beeindruckend wird es natürlich immer dann, wenn sich das Wasser besonders tief in den Fels gefressen und somit eine Art Canyon geschaffen hat. Hervorzuheben sind hier vor allem die „kleinen Soča-Tröge“ in unmittelbarer Nähe des Campingplatzes Jelinc und die „großen Soča-Tröge“ kurz hinter der Ortschaft Soča. Hier kann man sich prinzipiell gar nicht satt sehen an dem blaugrünen Wasser, der Kraft, mit der es die Landschaft geschaffen hat und der umgebenden urwaldähnlichen Landschaft. Hinter den „großen Soča-Trögen“ geht es auf dem klassischen Soča-Trail noch weiter bis nach Bovec. Wir hingegen gingen von hier aus zurück zum Ort Soča, wo man sich z.B. in der Gaststätte Gostišče Andrejc stärken kann, ehe man den Bus zurück nach Trenta oder wo man auch immer hin muss nimmt.

Da wir ab dem kommenden Tag die Besteigung des Triglav geplant hatten und diese in Trenta beginnen sollte, entschieden wir uns, nicht am Campingplatz auszusteigen, sondern weiter bis in den Ort zu fahren, um uns diesen schon einmal anzuschauen. Trenta ist dabei nicht wirklich groß aber immerhin gibt es hier einen kleinen Tante-Emma-Laden, in dem man sich mit den wesentlichen Dingen eindecken kann. Von Tranta aus ging es dann zu Fuß das Stück zurück zum Campingplatz. Wir entschieden uns, die Besteigung nicht von Trenta zu starten, sondern direkt vom Campingplatz – auf die 20 Minuten mehr laufen kommt es dann auch nicht mehr an.


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