Insel-Hopping auf Hawaii

Big Island

Während O’ahu aufgrund von Honolulu, Waikiki Beach und der Hanauma Bay vielleicht die bekannteste der hawaiianischen Inseln ist, ist Hawaii, oft auch Big Island gennant, die größte der insgesamt 137 Inseln und Atolle, die die Inselgruppe bilden. Die bekanntesten Orte auf Big Island sind dabei Hilo im Osten und Kailua-Kona im Westen der Insel. Zudem befinden sich auf Big Island auch verschiedene bekannte Vulkane, wie der Mauna Kea mit einer Höhe von 4.205 Metern, der Mauna Loa mit 4.169 Metern oder der Kilauea mit 1.247 Metern. Letzterer gilt als besonders aktiv und machte zuletzt im September 2023 von sich reden, als es mal wieder eine größere Eruption gab und sich ein Lavastrom ins Meer ergoss. Um den Kilauea herum befindet sich der Hawaii Volcanoes National Park, der definitiv einen Besuch wert ist. Doch dazu später mehr.

Mein Aufenthalt auf Big Island markierte den Startpunkt meines Insel-Hoppings. Er begann am Ellison Onizuka Kona International Airport at Keahole im Westen der Insel. Allein schon die Ankunft hier stimmt einen auf das ein, was man von Hawaii erwarten kann. Die kleinen Flughafengebäude sind nämlich komplett im Inselstyle gestaltet, was einem direkt das nötige Urlaubsfeeling vermittelt. Von hier aus führte mich mein Weg für die ersten Tage ins Waikoloa Beach Resort, welches im gleichnamigen Ort einige Kilometer nördlich von Kailua-Kona beheimatet ist. Ein wirklich herrlicher Ort, mit allem was das Herz begehrt und einem direkten Zugang zum Meer. Ich hatte hier sogar das Glück, zwei große Meeres-Schildkröten am Strand zu sehen. Und dieses Glück wiederholte sich sogar noch einmal beim Schnorcheln in der Lagune vorm Hotel. Ein unglaubliches Erlebnis!

Einen Besuch sollte man an der Westküste in jedem Fall auch Kailua-Kona abstatten, das sich zum touristischen Zentrum der Insel entwickelt hat. Bekannt ist Kona unter vor allem für den Ironman Hawaii, die Weltmeisterschaft im Triathlon. Darüber hinaus findet man hier auch den einen oder anderen der weißen Sandstrände, für die Hawaii bekannt ist, sowie zahlreiche Hotels, Souvenir-Shops und Restaurants. Unter ihnen befindet sich auch ein Bubba Gump, wo ich eigentlich immer vorbeischaue, wenn sich mal einer in der Nähe befindet. Wer sich für Kultur interessiert, findet in Kona zudem verschiedene Museen oder auch mit der aus Lavagestein erbauten Mokuʻaikaua Church die älteste Kirche Hawaiis. Allein schon ein Schlendern durch den Ort mit seinen vielen kleinen Holzhäusern ist jedoch schon ein echtes Erlebnis. Hawaii-Feeling pur!

Komplett andere Eindrücke bekommt man hingegen, wenn man sich auf den Weg auf den höchsten Punkt der Insel macht: Auf den Mauna Kea. Hier befindet man sich nämlich inmittein einer absoluten Mondlandschaft, was angesichts der Höhe des Vulkans von über 4.000 Metern auch keine Überraschung darstellt. Misst man die Höhe des Mauna Kea von seinem Fuß am Meeresgrund, ist er sogar mit 10.203 Metern der höchste Berg der Welt. Auf seinem Gipfelplateau befindet sich die größte Sternwarte der Welt mit 13 unterschiedlichen Observatorien, die zudem das leistungsfähigste jemals gebaute Teleskop beherbergt. Der Blick ins Weltall ist von hier oben vor allem durch die Lage des Mauna Kea, die saubere Luft und die geringe Luftverschmutzung so einzigartig. Und noch eine Besonderheit macht ein Besuch auf dem Gipfel des Mauna Kea so einzigartig: Man kann auf der Summit Road ganz einfach mit dem Auto bis fast nach ganz oben fahren. Die Straße ist dabei bis zum Onizuka Center for International Astronomy befestigt. Möchte man weiterfahren, sollte man sich bei der Mietwagenwahl für ein Allrad-Modell entschieden haben, denn die letzten 4,5 Meilen präsentieren sich als veritable Schotterpiste. Bitte mit der Mietwagenfirma vorab klären, ob die Benutzung einer solchen Piste in Ordnung ist. Die Fahrt auf den Mauna Kea dauert sowohl von Waimea im Westen der Insel, als auch von Hilo im Osten ca. 1,5 Stunden und ist jede Minute wert. Den Sonnenuntergang am Gipfel zu erleben ist unbezahlbar. Im Idealfall ist man bereits ca. eine Stunde vorher am Gipfel, um das Spektakel in vollen Zügen genießen zu können.

Verfolgt man meine Berichte hier im Blog weiß man, dass ich mich gerne in den Bergen und auch gerne in größerer Höhe, um die 3.000 Meter aufhalte. Mir macht diese Höhe Gott sei Dank keine größeren körperlichen Probleme. Ich möchte aber zu bedenken geben, dass man hier mit dem Auto innerhalb kürzester Zeit vom Strand und damit Meereshöhe auf über 4.000 Meter aufsteigt, was dem menschlichen Körper (auch meinem) durchaus zu schaffen macht. Zudem ist es nach Sonnenuntergang in dieser Höhe sehr, sehr kalt, obwohl man sich auf Hawaii befindet. Mütze, Handschuhe, und eine dicke Daunenjacke sind hier Pflicht, möchte man nicht wie ein Schneider frieren. Möchte man nicht mit dem eigenen Mietwagen auf den Mauna Kea fahren, gibt auch organisierte Touren, wie beispielsweise von Get Your Guide, bei denen man quasi ein All-Inclusive-Paket geboten bekommt. Alternativ bietet das Onizuka Center for International Astronomy jeden Samstag und Sonntag kostenlose Führungen zum Gipfel des Mauna Kea an. Diese beginnen um 13:00 Uhr am Visitor Center und dauern ca. 3,5 Stunden. Nach Sonnenuntergang kann man im Onizika Center zudem noch am Stargazing Program teilnehmen, einer kostenlosen Sternebeobachtung via Teleskop, die täglich zwischen 18:00 Uhr und 22:00 Uhr angeboten wird.

Big Island ist, was die Vegetation betrifft, eine Insel mit zwei Gesichtern. Während es an der Westküste oftmals sonnig, trocken und vergleichsweise vegetationsarm ist, ist der Osten regenreich und grün. Wenn man schon mal auf Hawaii ist, sollte man auf jeden Fall beide Welten erleben. Mich führte der Weg auf die Oststeite der Insel durch den Süden und den dort gelegenen Hawaii Volcanoes National Park. Eine Route, die ich voll und ganz empfehlen kann. Nirgends kann man die Vulkanen, aus denen die hawaiianischen Inseln hervorgegangen sind so hautnah erleben wie hier. Dies liegt vor allem daran, dass der im Park gelegene Kilauea zu den aktivsten Vulkanen der Welt gehört. Aus diesem Grund sollte man vor dem Besuch des Parks beim National Park Service checken, ob es irgendwelche Straßensperrungen oder Sicherheitshinweise für die Gegend gibt. Wie in allen Nationalparks in den USA wird auch hier eine Eintrittsgebühr fällig. Diese wird pro Fahrzeug oder pro Motorrad erhoben, bei betreten zu Fuß oder mit dem Fahrrad, gilt die Gebühr pro Person. Die jeweils aktuellen Preise können auf der Webseite des National Park Service (NPS) eingesehen werden. Plant man den Besuch mehrerer Nationalparks auf Hawaii (zur Auswahl stehen hier der Hawai‘i Volcanoes National Park, der Pu‘uhonua o Hōnaunau National Historical Park und der Haleakalā National Park), kann man mit dem Kauf des Hawaiʻi Tri-Park Annual Pass ein wenig Geld sparen.

Möchte man die vulkanische Aktivität auf Hawaii, wie eingangs erwähnt, hautnah erleben, empfehle ich den Kīlauea Iki & Crater Rim Trail (ich empfehle die Nutzung der AllTrails-App, die den Trail hier genauer beschreibt). Dieser ca. 5 Kilometer lange Rundweg führt vom Regenwald am Kraterrand direkt in einen riesigen Lavasee. Dabei sieht man nicht nur an verschiedenen Stellen Dampf aus dem Boden aufsteigen, es steigt einem auch immer wieder Schwefelgeruch in die Nase. Dies gilt vor allem in der Nähe des Schlackenkegels Pu’u Pua’i, an dem man direkt vorbei wandert. Den offiziellen Trailguide des NPS kann man hier herunterladen.

Ebenfalls zu empfehlen ist ein Besuch der Thurston Lava Tube. Hierbei handelt es sich um einen aus erkalteter Lava gebildeten Tunnel, durch den ein Fußweg führt. Für sämtliche Trails sollte man allerdings stabiles Schuhwerk dabei haben, da die kalte Lava durchaus scharfkantig sein und es in der Tube größere Pfützen geben kann. Hierdurch ist es dort auch gerne mal ein bisschen rutschig.

Setzt man seinen Weg durch den Süden von Big Island zur Ostseite der Insel fort, streift man noch die MacKenzie State Recreation Area. Je nach Zeit und Lust, kann man hier auch noch einen kurzen Stopp einlegen und den Blick auf das Meer und die schroffen, aus Lavagestein bestehenden Klippen genießen.

Der größte und bekannteste Ort an der Ostküste der Insel ist gleichzeitig die Inselhauptstadt Hilo. Obwohl Hilo mit über 44.000 Einwohnern auch die größte Stadt auf Big Island ist, herrscht hier deutlich weniger touristischer Trubel als an der Westküste. Hier steht die Natur im Vordergrund und man Hilo unter anderem als Startpunkt für Ausflüge zu den Vulkanen, den Orchideengärten und zu verschiedenen Wasserfällen nutzen. Unter anderem befinden sich in der Nähe von Hilo die Rainbow Falls, die absolut einen Abstecher wert sind. Ihren Namen haben diese Wasserfälle von einem Phänomen, durch das sich durch die entstehende Gischt und die Sonneneinstrahlung ein malerischer (und überaus fotogener) Regenbogen bildet.

Setzt man von Hilo aus seine Inselumrundung in Richtung Norden fort, passiert man kurz hinter Papaikou die „Hawai‘i Tropical Bioreserve & Garden“, die mit satten 2.500 verschiedenen Arten tropischer Pflanzen aufwarten kann. Ein Stopp ist durchaus empfohlen und man sollte etwa 1,5 bis 3 Stunden für das Schlendern über den 1,6 km langen Rundweg einpalnen. Eintritt muss man hier übrigens nur für bestimmte Bereiche bezahlen, aber auch der kostenlose Teil lohnt sich bereits, wenn man das Geld nicht ausgeben möchte.

Um noch ein bisschen Action zu haben, hatte ich bereits im Vorfeld meiner Reise eine Zipline-Tour gebucht. Insgesamt handelte es sich dabei eigentlich um gleich mehrere Ziplines, die sich aneinander anschlossen. Für mich ein großer Spaß und wirklich zu empfehlen, sofern man nicht unter Höhenangst leidet. Empfehlen kann ich dabei als Anbieter Kohala Zipline. Wen es interessiert: Ich hatte mich für das „Kohala Zip and Dip“ Paket entschieden.

Weiter durch den Norden gelangt man schließlich wieder zu meinem Ausgangspunkt Waikoloa und weiter nach Kailua-Kona, von wo aus es für mich mit dem Flugzeug weiter zur nächsten hawaiianischen Insel, dem Surferparadies Maui ging.


Hilfreiche Links und Hotels

Reiseführer & Co.

2 Replies to “Insel-Hopping auf Hawaii”

  1. Hallo Flo,
    ich habe deinen Bericht zu Hawaii nur grob überflogen, aber ich kann dir nur zustimmen. Viele Orte, die du besucht hast, habe ich mir auch angeschaut. Einige Dinge waren mir bis dato unbekannt, die ich auf jeden Fall noch nachholen möchte.
    Die Sehnsucht zurück nach Hawaii zu fliegen, hat mich, auch nach 8 Jahren, noch nicht losgelassen.
    Kaua’i und Maui haben mir ebenfalls am besten gefallen. Molokai‘ kann ich nicht so sehr empfehlen.
    Auch wenn du es nicht hören möchtest, ich vermisse noch immer deinen alten Blog 🙂
    Lass es dir weiter gut gehen.
    VG

    1. Hawaii ist wirklich schön und definitiv einen Besuch wert! Irgendwann steht das auch bei mir nochmal auf der Liste. Da gibt es sicherlich noch mehr zu entdecken als das, was ich bisher schon sehen durfte. 🙂

      Ach, was heißt, dass ich es nicht hören möchte. Na klar hört man das gerne. 😉 Schließlich bedeutet das ja, dass ich offenbar einiges richtig gemacht habe. Und ja, auch ich vermisse das ab und zu. Aber wie damals geschrieben… Alles hat seine Zeit. 🙂

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