Insel-Hopping auf Hawaii

Kaua’i

Nicht umsonst trägt Kaua’i den Namen „Garteninsel“. Hier bekommt man wirklich Natur pur geboten, fernab von Trubel auf O’ahu und Big Island und ganz anders als der Surfervibe auf Maui. All dies erkennt man schon am wenig ausgebauten Straßennetz, welches sich lediglich an der Küste entlang und dann noch nicht einmal komplett um die Insel rum erstreckt. Auch das Angebot an Hotels ist auf Kaua’i bei weitem nicht so groß wie auf den drei anderen hier beschriebenen hawaiianischen Inseln. Ich hatte meine Zelte im Islander on the Beach in Wailua aufgeschlagen und mich dort pudelwohl gefühlt. Grundsätzlich sind die Wege auf Kaua’i aufgrund der Größe der Insel auch nicht sonderlich weit.

Wie eingangs bereits erwähnt, steht auf Kaua’i die Natur im Vordergrund. Und hier hat die Insel in der Tat einiges zu bieten. In allererster Linie sind dabei die Na Pali Coast im Norden der Insel und der auf dem Weg dort hin liegende Waimea Canyon zu nennen. Letzterer wird auch gerne als „Grand Canyon des Pazifiks“ bezeichnet und wenn man ihn einmal besucht hat (und im Idealfall auch den „echten“ Grand Canyon kennt), weiß man auch, woher diese Bezeichnung rührt. Der Waimea Canyon ist rund 16 Kilometer lang, bis zu 900 Meter tief und wurde vom Waimea River in den Fels gewaschen. Das Wasser für den Fluss stammt unter anderem vom Waiʻaleʻale, einem der regenreichsten Orte der Erde. Dort steht auch ein Hinweisschild, welches dies verkündet. Wie zu sehen, gab es von Regen bei meinem Besuch dort jedoch nicht die geringste Spur. Auch die vulkanische Aktivität auf den hawaiianischen Inseln hat seinen Beitrag zur Entstehung des Waimea Canyons beigetragen.

Um den Waimea Canyon mit dem eigenen Mietwagen zu besuchen, nimmt man den Kaumualii Highway Nummer 50 Richtung Südwesten bis zur Ortschaft Waimea, wo man auf den Waimea Canyon Highway 550 abbiegt. Auf dem Weg Richtung Norden erreicht man schon bald den ersten von diversen Viewpoints, bei denen man am besten jedes Mal anhalten sollte. Die Aussichten und unterschiedlichen Blickwinkel auf den Waimea Canyon sind schlichtweg atemberaubend.

Auch hier habe ich selbstverständlich wieder die Wanderschuhe geschnürt und habe die Gegend zu Fuß erkundet. Wer mag, kann dies übrigens auch auf zwei Rändern mit dem Mountainbike tun. Es gibt vor Ort diverse Anbieter, die Räder verleihen oder auch gleich geführte Touren anbieten. Man kann sich allerdings auch problemlos auf eigene Faust auf den Weg machen. Dabei sei erneut auf die AllTrails-App verwiesen, in der man diverse Touren im und am Waimea Canyon findet. Ansonsten bekommt man Karten und sonstige Informationen auch im Kokee Natural History Museum.

Nördlich vom Waimea Canyon befindet sich ein weiteres unbeschreibliches Naturspektakel: Die Na Pali Coast. Allerdings führt vom Canyon aus kein direkter Weg dorthin und man muss quasi anders herum, über den Westen der Insel dorthin fahren. Genauer gesagt erfolgt die Anfahrt über den Kuhio Highway 56, dem man bis Princeville folgt, wo er zur 560 wird. Prinzipiell folgt man der Straße nun bis zu ihrem Ende, der vom Ke’e Beach Parking Overflow Lot im Hā’ena State Park markiert wird. Ja, hier endet die Straße wirklich. Dafür kann, nein, SOLLTE man seinen Weg vom dortigen Parkplatz zu Fuß auf dem Kalalau Trail fortsetzen. Eine entsprechende Beschreibung hierfür findet man unter anderem in der AllTrails-App (Kalalau Trail).

Für mich ist dieser Weg einer der spektakulärsten und schönsten Trails überhaupt, weswegen ich ihm auch noch einmal einen eigenen Betrag hier im Blog gewidmet habe. Allerdings liest man auch immer wieder, dass es sich um einen der gefährlichsten Trails der Welt handelt. Dies liegt in erster Linie daran, dass die durchaus häufiger hier auftretenden Regenfälle den Weg schlammig und rutschig machen können. Festes Schuhwerk mit griffiger Sohle ist hier also wärmstens empfohlen. Darüber hinaus weisen speziell am Hanakapiai Beach Schilder darauf hin, dass es hier gefährliche Strömungen in Wassernähe gibt, die schon zu diversen Todesfällen an diesem ansonsten malerischen Ort geführt haben. Auch wenn es noch so einladend ist, sollte man sich den Sprung ins Wasser hier definitiv sparen.

Der Trail beginnt, wie beschrieben direkt am Parkplatz am Ende des Kuhio Highway 560 und man startet gefühlt im tiefstem Dschungel. Von hier aus geht es in einem stetigen Bergauf-Bergab entlang der Küstenlinie. Dabei gibt das dichte Grün am Wegesrand immer mal wieder einen fantastischen Blick auf das Meer und den Küstenverlauf frei. Das Ziel für die meisten Besucher ist der bereits oben angesprochene Hanakapiai Beach. Zwar geht der Weg von hier aus noch weiter, allerdings benötigt man ab hier eine Genehmigung (ein sogenanntes Permit), wenn man weitergehen möchte. Dieses kann man online auf dieser Webseite beantragen. Aber auch wenn man nur den ersten Teil des Kalalau Trails gehen möchte, benöigt man eine Reservierung. Dies liegt daran, dass die Behörden die Menge der Besucher im Hā’ena State Park pro Tag auf 900 begrenzen wollen. Die Reservierung für den Park kann man auf dieser Webseite durchführen. Ja, das kostet ein paar wenige Dollar. Die sind es allerdings in jedem Fall wert. Der Weg und die Ausblicke sind mehr als spektakulär!

Apropos spektakulär… Im Kokee State Park, unweit des Waimea Canyon findet man einen der schönsten und spektakulärsten Aussichtspunkte der Welt: Den Kalalau Lookout, an dem man von einer Aussichtsplattform in einer Höhe von 1.250 Metern einen fantastischen Blick auf die Na Pali Coast hat.

Während der Waimea Canyon und die Na Pali Coast ohne Frage die beiden herausragenden Highlights auf Kaua’i sind, seien zumindest noch drei weitere Orte angesprochen, die einen Besuch wert sind. An der Südküste, etwas westlich des Ortes Poipu befindet sich das sogenannte „Spouting Horn“, ein Blasloch aus dem durch die anrollenden Wellen in regelmäßigen Abständen Wasserfontänen sprudeln. Hier, an der Südküste von Kauai im Distrikt Koloa gibt es besonders stark tosende tosende Wellen, die mit gewaltiger Kraft die Lavafelsen an der Küste bearbeiten und dabei unter anderem diese Blaslöcher entstehen lassen.

Wer auf der Suche nach einem wirklich malerischen Strand ist, findet ebenfalls in der Nähe von Poipu den „Shipwreck Beach“, sowie in der Nähe auch einige Naturpools, die zum Baden einladen. Mit ein wenig Glück und zur passenden Jahreszeit kann man vom Strand aus sogar hin und wieder Buckelwale erspähen.

Ein weiterer Tipp ist auch der Wailua River State Park, der nicht nur mit einer saftig-grünen Vegetation punktet, sondern auch mit dem einen oder anderen spektakulären Wasserfall punkten kann. Perfekt für das eine oder andere paradiesische Foto. Auch die Fern Grotto gibt ein tolles Motiv ab.

Kaua’i markierte dann auch das Ende meines Insel-Hoppings über die hawaiianischen Inseln. Von hier ging es zunächst zurück nach Big Island und von dort nach San Francisco. Das Fazit meines Trips gibt es weiter unten.


Hilfreiche Links und Hotels

Reiseführer & Co.


Fazit

Hawaii – Sehnsuchtsort für viele Menschen, wie nicht nur Udo Jürgens in seinem Lied „Ich war noch niemals in New York“ so treffend besang. Doch während der Inbegriff von Hawaii für die meisten die Insel O’ahu und ihre Hauptstadt Honolulu sind, bieten die restlichen größeren Inseln noch deutlich mehr. Vor allem mehr Natur, mehr Abwechslung und aus meiner Sicht auch mehr Charme. Während Big Island an der Ost- und an der Westküste zwei landschafltich vollkommen unterschiedliche Gesichter besitzt, versprüht Maui den kompletten Hang-Loose-Surfer-Style, den man beim Gedanken an Hawaii unweigerlich vor Augen hat. Kaua’i schließlich ist Natur pur und deutlich ruhiger als die restlichen Inseln. Alle Inseln besitzen für sich etwas Besonders, allerdings haben mir Maui und Kaua’i zugegebenermaßen am besten gefallen. Sollte man sich für eine Insel entscheiden müssen, würde ich, je nach Vorliebe, eine dieser beiden Inseln empfehlen. Möchte man hingegen die komplette Bandbreite von Hawaii kennenlernen, kommt man an einem Insel-Hopping wie dem oben beschriebenen nicht herum. Es lohnt sich!

2 Replies to “Insel-Hopping auf Hawaii”

  1. Hallo Flo,
    ich habe deinen Bericht zu Hawaii nur grob überflogen, aber ich kann dir nur zustimmen. Viele Orte, die du besucht hast, habe ich mir auch angeschaut. Einige Dinge waren mir bis dato unbekannt, die ich auf jeden Fall noch nachholen möchte.
    Die Sehnsucht zurück nach Hawaii zu fliegen, hat mich, auch nach 8 Jahren, noch nicht losgelassen.
    Kaua’i und Maui haben mir ebenfalls am besten gefallen. Molokai‘ kann ich nicht so sehr empfehlen.
    Auch wenn du es nicht hören möchtest, ich vermisse noch immer deinen alten Blog 🙂
    Lass es dir weiter gut gehen.
    VG

    1. Hawaii ist wirklich schön und definitiv einen Besuch wert! Irgendwann steht das auch bei mir nochmal auf der Liste. Da gibt es sicherlich noch mehr zu entdecken als das, was ich bisher schon sehen durfte. 🙂

      Ach, was heißt, dass ich es nicht hören möchte. Na klar hört man das gerne. 😉 Schließlich bedeutet das ja, dass ich offenbar einiges richtig gemacht habe. Und ja, auch ich vermisse das ab und zu. Aber wie damals geschrieben… Alles hat seine Zeit. 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.