Insel-Hopping auf Hawaii

Maui

Wenn ich diese Zeilen über Maui schreibe, blutet mir zugegebenermaßen das Herz. Während meines fünftägigen Aufenthalts im Surferparadies wohnte ich nämlich in der Altstadt von Lahaina, das während der verheerenden Brände auf Maui im August 2023 völlig zerstört wurde. Bis dahin war Lahaina ein wunderschöner Ort, den man wohl als Inbegriff dessen sehen konnte, was man sich unter Hawaii vorstellte. Umso fassungsloser musste ich auf die Bilder der zerstörten Stadt im vergangenen Spätsommer blicken. Man kann nur hoffen, dass die Einwohner es irgendwie schaffen, den Schmerz zu überwinden und die Stadt wieder aufzubauen. Aufgrund der Ereignisse im Jahr 2023 kann ich aktuell leider keine Empfehlung für Hotels auf Maui geben. Ebenso beziehen sich die folgenden Beschreibungen natürlich ausschließlich auf meine Erfahrungen vor der Katastrophe.

Maui selbst ist, wie bereits mehrfach erwähnt, als Surfer-Hotspot bekannt. Und diesen Ruf strahlt die Insel auch so gut wie überall aus. Aloha und Hang Loose wohin man nur blickt. Wer auf der Suche nach ein paar entspannten Tagen am Strand ist, ist hier genau richtig. Da das allerdings überhaupt nicht meine Sache ist, habe ich natürlich auch auf Maui verschiedene Aktivitäten unternommen. Los ging es dabei mit einer Canyoning-/Rapelling-Tour mit Rappel Maui, bei der man sich unter anderem an verschiedenen Wasserfällen abseilt. Ein riesiger Spaß für jeden, der ein wenig abenteuerlustig unterwegs ist.

Doch auch mit dem Mietwagen kann man auf Maui eine Menge Spaß haben. Berühmt-berüchtigt ist hier die sogenannte Road to Hana, eine Panoramastraße, die als die schönste auf den hawaiianischen Inseln und eine der schönsten weltweit gilt. Die Strecke führt dabei von Kahului entlang der Nordküste Mauis bis zum kleinen Örtchen Hana und besteht eigentlich aus den Hawaii State Routes 36 und 360. Insgesamt kann man dabei gute 100 Kilometer zurücklegen. Berühmt-berüchtigt ist die Strecke deswegen, weil sie teilweise sehr kurvig ist, was bei einem empfindlichen Magen auch gerne zu Übelkeit führt. Davon sollte man sich allerdings nicht abhalten lassen, denn die Route ist wirklich traumhaft schön. Unterwegs passiert man stattliche 54 Brücken und, aufgepasst, 600 zum teil sehr enge Kurven. Zudem finden sich am Streckenrand immer wieder tolle Natur-Highlights wie Wasserfälle, Ausblicke auf die Küste oder Naturpools.

Ich hatte mich im Vorfeld ein wenig informiert, wo ich kleine Stopps einlegen wollte und kann bei jedem einzelnen davon berichten, dass es sich voll und ganz gelohnt hat. So empfehle ich einen Abstecher zum Spreckelsvolle Beach, in das kleine Örtchen Paia und einen Stopp am Beachpark Ho’okipa. Die Strecke selbst wird allerdings erst anschließend so richtig spektakulär, nämlich dann, wenn der Highway 36 in den Highway 360 übergeht. Auch wenn ab hier die Road to Hana der eigentliche Star ist, gibt es auch hier noch genügend lohnenswerte Punkte zum Anhalten. So beispielsweise die Twin Falls, der Waikamoi Nature Trail, der Ort Ke’anae oder der Waianapanapa State Park kurz vor Hana. Hier endet die Straße übrigens nicht, einfach, sondern man kann ihr auch weiter folgen und durch das Inselinnere wieder Richtung Norden fahren.

Ich persönlich bin die Strecke von meinem Hotel in Lahaina aus bis zu den Pools at Ohe’o hinter Hana gefahren. Von dort aus hätte ich der Straße wie oben beschrieben auch weiter folgen und somit eine komplette Umrundung des südlichen Teils Mauis absolvieren können. Allerdings habe ich den Fehler gemacht, dass ich all dies an einem einzigen Tag sbsolvieren wollte, wovon ich aus Erfahrung nun allerdings abraten würde. Lieber sollte man eine Übernachtung, beispielsweise in Hana einplanen und sich somit auch mehr Zeit für die Tour und einen entspannten Rückweg geben. Ich habe mich schließlich aus Zeitgründen dafür entschieden, dieselbe Strecke, die ich gekommen bin, auch wieder zurückzufahren. Wie auch immer man den Trip plant, er sollte auf jeden Fall zu einem Maui-Aufenthalt dazugehören.

Ich habe einfach mal die GoPro per Saugnapf ans Auto gepappt und mitlaufen lassen. Das nachfolgende Video ist auf knapp 30 Minuten gekürzt. Wer mag, kann sich mal durchscrollen, um einen ungefähren Eindruck der Strecke zu bekommen.

Selbiges gilt übrigens auch für einen Besuch des Haleakalā-Nationalparks. Der Haleakalā ist ein weiterer hawaiianischer Vulkan, der mehr als 75 % der Fläche der Insel einnnimmt und über den man dasselbe berichten kann, wie auch über den Mauna Kea auf Big Island. Im Gegensatz zu Letztgenanntem wollte ich auf dem Haleakalā nun aber nicht einen Sonnenunter- sondern einen Sonnenaufgang erleben. Da sich der Haleakala inmitten eines Nationalparks befindet, wird auch hier wieder eine Gebühr zum Betreten des Parks fällig. Plant man den Besuch mehrerer Nationalparks auf Hawaii (zur Auswahl stehen hier der Hawai‘i Volcanoes National Park, der Pu‘uhonua o Hōnaunau National Historical Park und der Haleakalā National Park), kann man mit dem Kauf des Hawaiʻi Tri-Park Annual Pass ein wenig Geld sparen. Aufgrund der steigenden Besucherzahlen und des begrenzten Platzangebots ist seit 2017 zudem eine Reservierung fällig, wenn man zum Sonnenaufgang auf den Haleakala möchte. Diese sollte man bereits ausreichend weit im Voraus online auf recreation.gov buchen.

Möchte man rechtzeitig zum Sonnenaufgang am Gipfel sein, sollte man entsprechend früh losfahren. Von Lahaina aus habe ich ca. zwei Stunden gebraucht, von Kahului sollten es ca. 1,5 Stunden sein. Der Weg führt von Kahului zunächst in südlicher Richtung über den Highway 37 nach Pukalani. Dort zweigt der Weg auf den Highway 377 und schließlich auf den Haleakala Highway 378 ab. Ab hier geht es in endlos vielen Serpentinen immer weiter den Vulkan hinauf.

Wie bereits erwähnt, ist das Erlebnis eines Sonnenaufgangs auf dem Haleakala schon lange kein Geheimtipp mehr, so dass sich die Parkplätze in der Regel sehr schnell füllen. Insgesamt gibt es vier Stück davon, die vom höchsten zum niedrigsten von den Rangern gefüllt werden. Das bedeutet, dass wenn der Parkplatz am Pu’u Ula ula Summit auf 3.055 Metern (1) voll ist, man von den Rangern auf den Parkplatz am Haleakalā Visitor Center auf 2.968 Metern (2) gelotst wird. Anschließend wird der Kalahaku Overlook Parkplatz auf 2.842 Metern (3) befüllt und last but not least noch der Parkplatz am Leleiwi Overlook auf 2.694 Metern (4). Möchte man also nicht noch einen Aufstiegs-Fußmarsch von 350 Höhenmetern bis zum Gipfel auf sich nehmen, sollte man entsprechend früh vor Ort sein. Man kann den Aufgang aber auch von einigen niedrigeren Aussichtspunkten wunderbar beobachten.

Ähnlich wie am Mauna Kea sei auch hier noch einmal dringendst auf warme Kleidung hingewiesen. Ohne Sonne am Himmel ist es auf 3.000 Metern auch auf Hawaii sehr, sehr kalt. Vor allem weil man sich auch nicht viel bewegt und lediglich in die Ferne starrt. Auch ein paar Snacks, vielleicht eine Thermoskanne Kaffee und die Sonnencreme für nach dem Sonnenaufgang sollte man einpacken, dann kann man das Erlebnis in vollen Zügen genießen. Das folgende Video zeigt den Sonnenaufgang im Zeitraffer vom Kraterrand aus gefilmt (etwa 40-fache Geschwindigkeit).

Während die meisten Besucher nach dem Sonnenaufgang direkt wieder das Weite suchen, würde ich empfehlen, den Vulkan auch anschließend noch ein wenig zu erkunden. Unter anderem kann man dabei das Haleakala Silversword entdecken. Hierbei handelt es sich um eine sehr seltene und streng geschützte Pflanze, die nur hier am Haleakala Vulkankrater vorkommt. Betrachtet man die Pflanze ein wenig genauer, wird einem schnell klar, woher der Name stammt. Die schwertförmigen Blätter des Silversword glänzen silbernen in der frisch aufgegangenen Sonne. Angeblich sollen diese Pflanzen bis zu 50 Jahre alt werden, allerdings blüht sie auch nur ein einziges Mal. Auch das Besucherzentrum am Haleakala ist durchaus einen Besuch wert – und sei es nur zum Aufwärmen.

Für Naturliebhaber lohnt auf Maui last but not least auch ein Besuch des ʻĪao Valley State Monument mit seiner berühmten Iao Needle. Bei letzterer handelt es sich um eine grün bewachsene Felsnadel mit einer Höhe von 365 Metern, die sich prominent über dem Iao Valley erhebt. Wer mag, kann über 133 Stufen eine Aussichtsplattform erklimmen, von der aus man einen tollen Ausblick über das in sattem grün erstrahlende und an einen Dschungel erinnernde Iao Valley hat. Meist ist die Nadel übrigens von dicken Wolken umgeben, weswegen man sie möglichst vormittags besuchen sollte, wenn die Wolken meist noch nicht ganz so dick sind.

Wieder zurück am Flughafen ging es von Maui aus weiter nach Kaua’i, die Garteninsel.


Hilfreiche Links und Hotels

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2 Replies to “Insel-Hopping auf Hawaii”

  1. Hallo Flo,
    ich habe deinen Bericht zu Hawaii nur grob überflogen, aber ich kann dir nur zustimmen. Viele Orte, die du besucht hast, habe ich mir auch angeschaut. Einige Dinge waren mir bis dato unbekannt, die ich auf jeden Fall noch nachholen möchte.
    Die Sehnsucht zurück nach Hawaii zu fliegen, hat mich, auch nach 8 Jahren, noch nicht losgelassen.
    Kaua’i und Maui haben mir ebenfalls am besten gefallen. Molokai‘ kann ich nicht so sehr empfehlen.
    Auch wenn du es nicht hören möchtest, ich vermisse noch immer deinen alten Blog 🙂
    Lass es dir weiter gut gehen.
    VG

    1. Hawaii ist wirklich schön und definitiv einen Besuch wert! Irgendwann steht das auch bei mir nochmal auf der Liste. Da gibt es sicherlich noch mehr zu entdecken als das, was ich bisher schon sehen durfte. 🙂

      Ach, was heißt, dass ich es nicht hören möchte. Na klar hört man das gerne. 😉 Schließlich bedeutet das ja, dass ich offenbar einiges richtig gemacht habe. Und ja, auch ich vermisse das ab und zu. Aber wie damals geschrieben… Alles hat seine Zeit. 🙂

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