Es ist vielleicht ein bisschen übertrieben zu sagen, dass Sölden im tiroler Ötztal meine zweite Heimat ist. Allerdings verbringe ich seit über 20 Jahren schon einige Tage dort – lange Zeit allerdings vornehmlich im Winter zum Skifahren. Seit ein paar Jahren komme ich aber auch im Sommer gerne hier her, um die traumhaften Ötztaler Alpen auch beim Wandern zu erkunden. Spannend ist dabei, dass ich wie gesagt schon seit Jahren hier her komme und dennoch war erst vor zwei Jahren, dass ich mir Gedanken über den Berg gemacht habe, der direkt gegenüber des Skigebiets liegt – den Söldenkogel. Um ehrlich zu sein, wusste ich bis dahin nicht einmal den Namen dieses Berges. Eigentlich traurig, denn er ist ein ausgezeichneter Wanderberg für eine Tagestour.
Mit 2.975 m kratzt er knapp an der 3.000er Marke, was man bei einer geplanten Besteigung im Hinterkopf haben sollte, zumal es aus dem Tal mehr als 1.000 Höhenmeter sind, die man zurücklegt. Da der Weg aber sanft und gleichmäßig ansteigt, würde ich die Wanderung als mittelschwer einstufen. Je nachdem wo man starten möchte, beginnt der Weg entweder auf dem Parkplatz der Freizeit Arena in Sölden oder ein wenig weiter oben an der Kleblealm, die man auch mit dem Hüttentaxi erreichen kann. Von hier aus führt zunächst ein schmaler Weg durch den Wald bis zur Baumgrenze. Hier angekommen, eröffnet sich dann auch schon ein toller Ausblick ins Tal. In einem weiten Bogen um den Bergaufbau herum geht es dann in Richtung Gipfel, zunächst über Berghänge, dann über Schutt und das lezte Stück zum Gipfel ein wenig kraxelig über felsiges Gestein. Die Orientierung stellt dabei kein Problem dar, denn der ganze Weg ist ausgesprochen gut markiert.
Oben angekommen, erblickt man schnell das mächtige Gipfelkreuz, welches über Sölden thront. Um ehrlich zu sein, steht dieses allerdings bereits auf 2902 m. Der Hauptgipfel, genauer gesagt, der Hohe Söldenkogel mit seinen 2.975 m befindet sich noch ein ganzes Stück dahinter und man erreicht ihn auf Wunsch über einen teils schmalen Grat, auf dem man hier und da auch mal Hand an den Fels legen muss, um vorwärts und aufwärts zu kommen. Die meisten Wanderer beenden ihre Tour allerdings am Gipfelkreuz, zumal man von hier eine fantastische Aussicht über das Tal und auf die umliegenden 3.000er hat. Blickt man Richtung Süden, thront hier der mächtige Nederkogel (3.163 m), jener Berg, auf den man direkt zufährt, wenn man von Längenfeld aus kommend nach Sölden hineinfährt.
Meinen Bericht zur Besteigung des Nederkogel gibt es hier: Auf den Nederkogel (3.163m)
Etwas westlich davon, erblickt man bei guter Sicht die Wildspitze, den mit 3.768 m höchsten Berg Tirols und damit gleichzeit auch den zweithöchsten Berg Österreichs.
Meinen Bericht zur Besteigung der Wildspitze gibt es hier: Auf die Wildspitze (3.768m)
Hat man die Aussicht vom Gipfel ausgiebig genossen und sich nach dem schweißtreibenden Aufstieg gestärkt, erfolgt der Abstieg auf dem bekannten Weg. Entsprechend bietet sich die Kleblealm für eine Einkehr an. Von hier aus kann man dann entweder weiter durch den Wald nach Sölden absteigen oder aber sich mit dem Hüttentaxi abholen lassen.
Die gesamte Tour mit Auf- und Abstieg dauert je nach Gehtempo und Pausenzeiten zwischen sieben und acht Stunden von Sölden aus. Startet und endet man an der Kleblealm, reduziert sich der Weg in beide Richtungen um jeweils ca. eine Stunde.
Ausrüstung und Tipps
Hilfreiche Links und Hotels
- Hotel Stefan in Sölden
- Hotel Liebe Sonne in Sölden
- Hotel Bergland in Sölden
- Hotel Tyrolerhof in Sölden
- Kleblealm
Reiseführer & Co.
Tourenübersicht
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