Hakuna Matata Kilimanjaro

Vom Machame Gate zum Machame Camp

Nachdem wir glücklich ob der erfolgreichen Besteigung des Mount Meru ins Hotel zurückgekehrt waren, hieß es zunächst mal, die Kleidung zu waschen und vor allem die Taschen für den Kili umzupacken. All dies musste noch am selben Tag geschehen, da wir am nächsten Morgen direkt von unserem Guide Peter, der uns auch auf den Meru begleitete abgeholt würden, um das Abenteuer Kilimanjaro zu starten. Ich hatte irgendwo gelesen, dass man auf die verabredeten Zeiten in Tansania immer getrost eine halbe Stunde aufschlagen kann. Nicht so bei Peter! Wenn 08:30 Uhr ausgemacht war, dann meinte er auch 08:30 Uhr. Für ein gutes Frühstück im Hotel war aber dennoch Zeit. Anschließend wurde erneut unsere Aufrüstung auf den schon bekannten Minibus geschnallt und auf ging es in Richtung Machame Gate, dem Ausgangspunkt unserer Besteigung.

Wie auch schon am Meru, galt es natürlich auch hier zunächst noch diverse Formalitäten zu erfüllen. Während dies von Peter übernommen wurde, warteten wir mit einem Lunchpaket in der Touristenauffangstation und beobachteten die Affen in den umliegenden Bäumen. Zusätzlich zu unserer Rumpfmannschaft werden zu diesem Zeitpunkt auch in der Regel noch weitere Träger, sogenannte Porter angeheuert, die ebenfalls mit uns auf die Tour gehen sollten. Als all dies erledigt und auch unsere Ausrüstung gewogen war, ging es tatsächlich los. Der Marsch auf den höchsten Berg Afrikas begann.

Die erste Etappe führt dabei vom Machame Gate zum Machame Camp und man bekommt so langsam eine Idee, warum unsere Route Machame-Route heißt. Der Weg führt zunächst durch den afrikanischen Regenwald und erinnert eher an eine Forststraße als an einen kraxeligen Wanderweg. Dies änderte sich jedoch nach und nach und der Wald wurde dichter und der Weg schmaler. Am Rand konnten wir immer wieder exotische Pflanzen bewundern. Petrus hatte es verdammt gut mit uns gemeint, denn erneut konnten wir bei blauem Himmel losmarschieren. Dieser wurde zwar mit der Zeit etwas bedeckter aber es blieb durchgehend trocken. Unterwegs begegneten wir immer mal wieder unserem Koch Thomas, der aus seinem Handy für musikalische Unterhaltung sorgte. „DJ Bamboo“ werde ich wohl mein Leben lang nicht mehr vergessen. 😉 Und so stiegen wir immer weiter nicht allzu steil den Berg hinauf und man musste sich immer mal wieder ins Gedächtnis rufen, dass man bereits jetzt am Kilimajaro war. Irgendwie unwirklich.

Schließlich erreichten wir das Camp, was uns mit einem großen Holzschild verkündet wurde. Das Machame Camp ist ein großes und weitläufiges Camp. Da es hier noch jede Menge Bäume gibt, existieren auch überall kleinere Nischen, in denen die verschiedenen Anbieter die Zelte ihrer Kunden aufbauten. Auch wir bekamen eine solche Nische und unsere Begleitmannschaft hatte schon sämtliche Zelte aufgebaut und unsere Taschen darin deponiert. Wir hatten von unserem Anbieter sogar ein Toilettenzelt gestellt bekommen, was ein wahrer Segen ist. Zwar ist auch das darin befindliche Chemieklo nicht die angenehmste Sache aber im Vergleich zu den Plumpsklos, die es in jedem Camp gibt immer noch ein großer Komfort.

Die Körperhygiene wird in den kommenden Tagen vor allem von den berühmten „Washi-Washis“ bestimmt, die wir bereits am Mount Meru kennengelernt haben. Hierbei handelt es sich um kleine Wasserschüsseln, in denen man etwas lauwarmes Wasser zum Waschen zur Verfügung gestellt bekommt. Das reicht auch vollkommen aus, wenn man denn bestimmte Grundregeln beherzigt. Beispielsweise stellt man relativ schnell fest, dass man eine gewisse Reihenfolge bei der Verwendung des Wassers einhalten sollte. Nur mal so als Tipp: In dem Wasser Seife zum Waschen aufzulösen ist keine gute Idee, wenn man es anschließend noch zum Zähneputzen benötigt… Man legt sich aber recht schnell eine Routine für derartige Abläufe zu.

Wirklich beeindruckend ist, was einem die Begleitmannschaft, zu der immer auch ein Koch und ein Kellner gehören, zum Frühstück und zum Abendessen auf den Tisch zaubern. Während es zum Frühstück in der Regel Porridge, Omelette und Obst gibt, steht abends stets ein Drei-Gänge-Menü auf dem Programm. Eingeläutet wird dieses meist von der berühmten Kili-Suppe, die zwar jeden Abend gleich aussah aber irgendwie immer anders schmeckte und uns von unserem Kellner Inno auch immer anders angekündigt wurde. Nicht falsch verstehen, die Suppe war immer lecker! Als Hauptgang kam dann jeden Abend etwas anderes auf dem Tisch. Von Nudeln und Reis über Gemüse bis hin zu Hühnchen und Rind war alles dabei. Wahnsinn! Und immer wirklich lecker! Als Dessert gab es dann jeweils Obst: Melone, Banane, Äpfel. Am Kili muss wirklich niemand hungern, was ein wenig zynisch klingt wenn man bedenkt, dass man sich in Afrika befindet. Umso schlechter war unser Gewissen, als wir irgendwann pappsatt waren aber immer noch jede Menge Essen übrig war. Wir sind aber mal davon ausgegangen, dass sich die Begleitmannschaft durchaus gefreut hat, wenn sie auch noch an unserem Mahl teilhaben durfte.

Damit neigte sich auch schon der erste Tag dem Ende entgegen und wir kuschelten uns in unsere Schlafsäcke. Ohrstöpsel und Schlafmaske (siehe Packliste für den Kilimanjaro) sind dabei gerade in den großen Camps eine wirkliche Hilfe. Ebenso übrigens wie ein Uribag, wenn man nachts mal aufs Klo muss und nicht unbedingt das Zelt verlassen möchte.

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