Hakuna Matata Kilimanjaro

Vom Machame Camp zum Shira Cave Camp

Die Nächte im Zelt am Kili waren allesamt überraschend gut und trugen somit zur Erholung von den Wanderungen tagsüber bei. Auch am zweiten Tag begrüßte uns ein blauer Himmel über Tansania und wir starteten nach einem leckeren Frühstück in die zweite Etappe, die uns vom Machame Camp zum Shira Cave Camp führen sollte. Damit einher ging auch ein erster wirklicher Wechsel der Klimazonen aus der Regenwaldzone in die Heide- und Moorlandzone. Diese zeichnete sich unter anderem dadurch aus, dass die Bäume kleiner und weniger wurden. Auch der Weg erinnerte nun immer weniger an einen Forstweg und mehr an einen „richtigen“ Wanderweg.

An einem großen Felsen machten wir schließlich Pause und wurden von unserem Guide Peter aufgefordert, auf ihn drauf zu klettern. Der Grund wurde recht schnell klar: Von dort aus hatten wir zum ersten Mal einen freien Blick auf den Kibo. Auch wenn man allgemein immer vom Kilimanjaro spricht, besteigt man eigentlich den Kibo, der die höchste Erhebung des Kilimanjaro-Massivs ist. Ein wunderschöner Anblick und ein unglaublicher Moment! Von nun an sollten wir das große Ziel immer im Blick haben.

Doch bevor wir an eben diesem großen Ziel ankommen sollten, standen noch diverse kleine Ziele auf der Agenda, sprich die restlichen anzusteuernden Camps. Heute sollte dies das Shira Cave Camp sein, welches wir bereits am frühen Nachmittag erreichten. Auch das Shira Cave Camp ist sehr weitläufig und liegt recht exponiert auf einem Hügel. Da es hier praktisch keine schützenden Bäume mehr gibt, kann es dort schon mal recht zugig werden, was bei uns allerdings kein Problem darstellte. Inzwischen befanden wir uns aber immerhin schon auf 3.750 Metern Höhe über dem Meer.

Selbstverständlich waren unsere Zelte schon wieder aufgebaut und die Mannschaft wartete schon mit leckerem Popcorn auf uns. Apropos Begleitmannschaft. Dies sind übrigens die wahren Helden am Kilimanjaro. Was sie leistet, muss einem den allergrößten Respekt abverlangen. Sobald die Touristen das Camp verlassen haben, packen sie hinter einem alles zusammen, überholen einen auf dem Weg zum nächsten Camp und haben dort bereits alles aufgebaut, wenn man ankommt. Ein absoluter Knochenjob, den auch nicht jeder gern macht. Aber es ist in Tansania eine der besseren Möglichkeiten, Geld zu verdienen.

Nachdem wir uns ein wenig mit Popcorn gestärkt und kurz die Füße hochgelegt hatten, stand am Nachmittag noch ein kleiner Akklimatisierungs-Spaziergang zur Shira Cave auf dem Programm, der das Camp seinen Namen zu verdanken hat. Wie man am Namen bereits erahnen kann, handelt es sich bei der Shira Cave um eine in der Nähe des Camps gelegene Höhle, in der früher die Porter übernachtet haben. Dies kann man auch noch gut am Ruß an der Höhlendecke erkennen, der von den entzündeten Feuern für die Wärme stammt. Da die Höhle allerdings inzwischen einsturzgefährdet ist, haben die Behörden verboten, dass darin noch übernachtet wird. Von der Höhle aus stiegen wir noch ein wenig zu einem Aussichtspunkt auf, von dem man einen wunderschönen Blick auf das Shira-Plateau hat.

Der Shira ist der dritthöchste und älteste der drei erloschenen Vulkane des Kilimanjaro-Massivs. Mawenzi und Kibo sind die beiden anderen. Zwischen dem Kibo und dem Shira befindet sich ein weit ausgedehnter Sattel, das Shira-Plateau. Im Laufe der Jahrmillionen wurde der Shira durch Erosion deutlich abgetragen, weswegen er kaum noch als „richtiger“ Berg zu erkennen ist. Auch der Krater des einstigen Vulkans ist nicht mehr zu erkennen. Übrig geblieben sind somit eine Frostschuttwüste und Grasland, die jedoch einen faszinierend-bizarren Anblick bieten.

Nach einer kleinen Fotosession schlenderten wir wieder zurück zu unseren Zelten. Generell sind diese kleinen Ausflüge vom Camp aus durchaus sinnvoll, da man für eine gute Akklimatisierung möglichst an einem tieferen Punkt schlafen sollte als man am Tag auf den Füßen erreicht hat („Walk high, sleep low“). Hierfür hat unser Guide Peter dann auch stets gesorgt.

Mit einem weiteren leckeren Abendessen von unserem Koch Thomas ging es nach einem weiteren tollen Tag ins Bett. Da man sich am Kili mehr oder weniger direkt am Äquator befindet, sind die Sonnenauf- und untergänge entsprechend kurz. Im Prinzip wird es um 19:00 Uhr auf einen Schlag dunkel und am nächsten Morgen um 07:00 Uhr genauso schlagartig wieder hell.

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